MdEP
Christa Prets: EU Parlament beschließt Maßnahmenpaket gegen
die Krise
"Die Europaabgeordneten haben klar gemacht, dass sie die europäische
Wirtschaft nicht den freien Kräften des Marktes überlassen wollen.
Die Arbeitsplätze und die Existenzgrundlagen der Menschen in Europa
brauchen in Zeiten der Krise mehr Schutz. Deshalb müssen wir zu strengen
Maßnahmen greifen", kommentiert die SPÖ-Europaabgeordnete
Christa Prets die Entscheidungen des Europäischen Parlaments diese
Woche in Straßburg.
Die Abgeordneten des Europäischen Parlament haben sich in Straßburg
auf ein ganzes Paket mit Maßnahmen zur Bekämpfung der Finanzkrise
geeinigt. Von der Regulierung von Rating Agenturen, der Berichts- und
Dokumentationspflicht bei Fusionen und Spaltungen von Unternehmen bis
hin zu mehr Stabilität und Aufsicht in der Versicherungsbranche.
"Im Brennpunkt der Kritik waren ja die Rating Agenturen gestanden,
die Finanzprodukte falsch bewertet hatten, daneben noch als Berater tätig
waren und keineswegs transparent gearbeitet haben. Dem wird jetzt ein
Riegel vorgeschoben", ist Prets zufrieden. Rating Agenturen werden
sich künftig beim Comittee of European Securities Regulators (CERS)
registrieren und strenge Vorschriften zu mehr Transparenz einhalten müssen.
Auch die Aktualisierung des aufsichtsrechtlichen Rahmens für Versicherungen
wirde beschlossen. Unter dem Begriff „Solvabilität II“
sollen 14 Richtlinien für transparente Kriterien bei Versicherungen
sorgen.
Morgen (Freitag) wird dann noch über ein "System des finanziellen
Beistands zur Stützung der Zahlungsbilanzen der Mitgliedstaaten"
abgestimmt und zum selben Thema werden Rat und Kommission Erklärungen
abgeben.
"Damit haben wir ein umfassendes Paket, das bei den Ursachen der
Krise ansetzt und die vielfach geforderte strengere Kontrolle in die Tat
umgesetzt wird. Ich bedaure jedoch, dass diese Maßnahmen nicht schon
viel früher beschlossen wurden. Immerhin hat die sozialdemokratische
Fraktion schon 2002 diese Forderungen aufgestellt", erklärt
Prets abschließend.
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