MdEP
Christa Prets fordert EU-Aktionsplan zur Bekämpfung von Genitalverstümmelung
in Europa
„Genitalverstümmelung ist eine Verletzung der Menschenrechte“,
betont SPÖ-Europaabgeordnete und Mitglied im Frauenausschuss Christa
Prets in Reaktion auf jüngste Medienberichte, die auf die Problematik
aufmerksam machen. "Auch in Europa sind wir ganz massiv mit dieser
brutalen Praxis konfrontiert. Wir brauchen dringend eine umfassende gesamteuropäische
Strategie, um den Schutz dieser Frauen und Mädchen sicherzustellen."
Die Abgeordnete hat in diesem Zusammenhang bereits mehrfach von der Kommission
einen EU-Aktionsplan zur Bekämpfung von Genitalverstümmelung
gefordert.
Immer öfter begründen Eltern ihre Asylanträge damit, dass
sie in ihrem Heimatland bedroht worden seien, weil sie ihre Zustimmung
zur Genitalverstümmelung ihrer Tochter verweigert haben. Prets betont
die Notwendigkeit, jeden derartigen Asylantrag von Eltern einzeln zu prüfen.
Sie weist darauf hin, dass "dabei natürlich gewährleistet
werden muss, dass solche Anträge gut belegt sind und die Persönlichkeit
und die Glaubwürdigkeit des Asylsuchenden berücksichtigen".
Auch regelmäßige ärztliche Untersuchungen für gefährdete
Frauen und Mädchen seien notwendig als vorbeugende Maßnahme
gegen eine mögliche spätere Genitalverstümmelung nach Erhalt
von Asyl in einem EU-Land. Diese Maßnahmen sollen keineswegs diskriminierend
sein, sondern gewährleisten, dass Genitalverstümmelung bei Frauen
und Mädchen in der Europäischen Union verboten ist.
"In der Europäischen Union wird Genitalverstümmelung von
Frauen nicht geduldet, das hat das Europäische Parlament bereits
mehrfach bekräftigt und es liegt an der Kommission, endlich tätig
zu werden", fordert Prets abschließend.
|