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Prets zum internationalen Frauentag: Auch Europäisches Parlament hat Nachholbedarf bei Gleichstellung

Der Internationale Frauentag, der jährlich am 8. März stattfindet, ist ein Tag der sich dazu eignet, Jahresbilanz über Frauenpolitik zu ziehen und gleichzeitig auch neue Forderungen für die Gleichstellung von Frauen und Männern zu stellen. "Noch immer verdienen Frauen im EU-Durchschnitt 17,4 Prozent weniger bei gleicher Arbeit. Dass Österreich mit 25,5 Prozent an vorletzter Stelle in der EU steht, ist ein alarmierender Befund. Die Zahl der teilzeitbeschäftigten Frauen ist deutlich höher als die der Männer und weibliche Führungskräfte sind weiterhin deutlich unterrepräsentiert", kritisiert die SPÖ-Europaabgeordnete Christa Prets.

"Aber auch im europäischen Parlament wie in vielen anderen europäischen aber auch internationalen Institutionen ist noch lange kein Gleichstand zwischen Männern und Frauen erreicht. Auch hier gilt: Je höher die Position, desto seltener ist sie von einer Frau besetzt", macht Prets aufmerksam. Dies zeigt sich auch deutlich am Beispiel des Präsidiums, dem höchsten administrativen Leitungsorgan des Parlaments, das sich aus einem Präsidenten, 14 Vizepräsidentinnen und sechs QuästorInnen zusammensetzt, finden sich lediglich fünf Vizepräsidentinnen und zwei Quästorinnen. "Wie viele Frauen letztendlich im Parlament in Brüssel vertreten sind, hängt von der nationalen Listenerstellung ab. Frauen müssen einfach an wählbaren Stellen platziert werden", verdeutlicht Prets.

Anlässlich des Internationalen Frauentags finden auch im Europäischen Parlament mehrere Veranstaltungen statt. Am 4. März laden die sozialdemokratischen Frauen zu einer Diskussion zum Thema "Von der Quote zur Gleichstellung". Zu Gast sind u.a. die iranische Frauenrechtsaktivistin und Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi sowie der EU-Kommissar für Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit Vladimir Spidla. Der Frauenausschuss des Europäischen Parlaments veranstaltet gemeinsam mit VertreterInnen nationaler Parlamente, dem Präsidenten des Europäischen Parlaments, Hans-Gert Pöttering, und der Vizepräsidentin der Europäischen Kommission Margot Wallström eine Debatte am 5. März. Bei dieser Diskussion wird eine inhaltliche Brücke zu den Europawahlen im Juni geschlagen, es geht um die Beteiligung von Frauen an Wahlen in Europa. Unter anderem wird die Quotierung von Listen debattiert werden.