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Prets zu Brustkrebs: EU-Leitlinien weisen Weg zu Früherkennung

„Brustkrebs-Früherkennung kann Leben retten“, unterstrich die SPÖ-Europaabgeordnete Christa Prets heute bei der Fachtagung „Mammographie quo vadis?“ im Wiener Rathaus. Die Europaabgeordnete verwies in diesem Zusammenhang auf die Dringlichkeit einer flächendeckenden Anwendung der EU-Leitlinien zur Qualitätssicherung der Mammographie. „Derzeit laufen in elf Mitgliedstaaten der EU Screeningprogramme. In Österreich, wo zur Zeit in fünf Bundesländern ein Pilotprogramm läuft, ist man auf dem richtigen Weg“, betonte Prets. Generell sei aber EU-weit ein großer Nachholbedarf in ländlichen Regionen und im Hinblick auf die Schaffung von mehr Bewusstsein bei sozial schwachen Frauen festzustellen.

„Jährlich erkranken in der Europäischen Union rund 275.000 Frauen. Rund 88.000 Frauen sterben pro Jahr, das sind 32 Prozent der Neuerkrankten. Jede achte Krebserkrankung in Europa ist somit auf Brustkrebs zurückzuführen und die Krankheit betrifft leider zunehmend jüngere Frauen“, so Prets. „Die EU spricht sich daher für ein spezielles System für die Einladung zur Mammographie aus. Frauen zwischen 50 und 69 sollen etwa alle zwei Jahre eine Einladung zum Mammographie-Screening erhalten. In weiterer Folge muss eine Doppelbefundung durch Spezialisten durchgeführt werden, die mindestens 5000 Mammographien pro Jahr beurteilen“. Eine umfassende Qualitätskontrolle der physikalischen und technischen Ausstattung sei selbstverständlich. Prets: „Entscheidend sind aus Sicht der EU auch einheitliche Leitlinien für die Ausbildung aller in diesem Bereich tätigen Personen“.

Darüber hinaus erläuterte die EU-Abgeordnete die Wichtigkeit eines einheitlichen europäischen Zertifizierungsverfahrens für Kliniken. Österreichische Institute ließen sich etwa von der Deutschen Krebsgesellschaft oder der Europäischen Gesellschaft für Krebskunde zertifizieren. Prets: „Diese Zertifizierung erfolgt allerdings nach niedrigeren Standards als es die EU-Kriterien vorschreiben. Diese sehen vor, dass die Zertifizierer bei der EA – der European Co-Operation for Accreditation – akkreditiert sind und sich in weiterer Folge auf Ausschreibungen der Mitgliedstaaten bzw. Regionen für Zertifizierungsprozesse bewerben können. Diese Vorgangsweise sichert die Wahrung der Subsidiarität und gleichzeitig höchstmögliche Qualität“. Es gelte daher dieses Verfahren rasch auf der europäischen Ebene zu etablieren.

Abschließend betonte Prets den hohen Stellenwert, den das Europäische Parlament dem Thema Brustkrebs zukommen lasse. Die „European Parliamentary Group on Breast Cancer“ habe es sich zum Ziel gesetzt, dass Brustkrebs an der Spitze der europäischen Gesundheits-Agenda steht.