Prets:
33 Jahre Gesetz zur Lohngleichheit in der EU ohne tatsächliche Verbesserungen
Weiterhin keine Verbesserungen bei der Gleichstellung von Frauen und Männern
zeigt der Gleichstellungsbericht der EU-Kommission für das Jahr 2008
über dessen Auswirkungen heute im Plenum des Europäischen Parlaments
abgestimmt wurde. "Die reinen Fakten sind bereits besorgniserregend:
im Durchschnitt 15 Prozent weniger Einkommen bei gleicher Arbeit, die
Zahl der teilzeitbeschäftigten Frauen ist deutlich höher als
die der Männer und weibliche Führungskräfte sind weiterhin
deutlich unterrepräsentiert", so die SPÖ-Europaabgeordnete
Christa Prets.
"Es krankt bereits an den Rahmenbedingungen", kritisiert Prets.
"Dies betrifft zum Beispiel die fehlenden Betreuungseinrichtungen
für Kinder und ältere Personen. Aber auch die großen Einkommensunterschiede
zwischen den Geschlechtern verhindern, dass Männer mehr Gebrauch
von der Karenz machen", kritisiert Prets.
Dass die Mehrheit der UniversitätsabsolventInnen weiblich ist, spiegelt
sich in der Arbeitswelt auch weiterhin nicht wieder. "Ganz im Gegenteil.
Der Anteil weiblicher Führungskräfte ist mit 33 Prozent immer
noch sehr niedrig", so Prets. "Obwohl Frauen in den letzten
Jahren in großem Maße zum Anstieg der Beschäftigungsquote
beigetragen haben, kann man mit diesem Anstieg nur quantitativ, aber nicht
qualitativ zufrieden sein. Viele der neu geschaffenen Arbeitsplätze
sind Teilzeitbeschäftigungen. Neben der Quantität muss in Zukunft
auch die Qualität wieder in den Mittelpunkt rücken", fordert
das Mitglied des Frauenausschusses im Europäischen Parlament.
"Die Forderungen nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit sind
nicht neu, aber nichtsdestotrotz aktuell. Seit 1975, seit mehr als 30
Jahren, besteht nun die Richtlinie über Lohngleichheit in der EU:
es ist an der Zeit die Realität an dieses Gesetz anzupassen",
fordert Prets.
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