MdEP
Christa Prets: EU-Lobbying besser als sein Ruf
Im Rahmen des Europäischen Forum Alpbach 2008 referierte die SPÖ-Europaabgeordnete
Christa Prets am vergangenen Samstag zum Thema „Networking und Lobbying
aus der Sicht des Europäischen Parlaments“. Dabei unterstrich
Prets den großen Stellenwert, den der Austausch mit Interessensvertretern
bzw. Lobbyisten für die Arbeit eines Europaparlamentariers hat. „Rund
15.000 Lobbyisten und 2500 verschiedene Interessensgruppen versorgen uns
Abgeordnete mit wertvollen Expertisen und zeigen uns die Pros und Contras
von politischen Entscheidungen auf. Informationen von Lobbyisten, zu denen
auch Länder- und Regionalvertretungen, Jugendorganisationen oder
NGOs zählen, sind somit ein praktisches Werkzeug für die tägliche
parlamentarische Arbeit. Anderseits ist die dargebotene Information natürlich
sehr subjektiv“, erklärte Prets.
Aus diesem Grund sei größtmögliche Transparenz auf dem
Lobby-Sektor vordringlich. Die Europaabgeordneten könnten so klarer
nachvollziehen, wessen Interessen der Gesprächspartner vertrete und
somit die Informationen einer kritischeren Bewertung unterziehen. Prets:
„Momentan gibt es leider kein einheitliches Register aller Brüsseler
Lobbyisten. Daher befürworte ich den Vorstoß von EU-Kommission
und EU-Parlament, ein einheitliches Verzeichnis für die beiden EU-Institutionen
einzuführen. Jetzt müssen wir nur noch die Entscheidung des
Rats abwarten."
„Lobbyisten sind im allgemeinen klar besser als ihr Ruf. Sie nehmen
im politischen Prozess auf der europäischen Ebene eine bestimmten
Platz ein“, so Prets weiter. Aufgrund der Fülle von Dossiers,
die der Mitbestimmung durch das EU-Parlament unterliegen, und zahlreichen
Initiativanträgen findet ein wichtiger Erfahrungsaustausch zwischen
der Europäischen Volksvertretung und den verschiedensten Interessensgruppen
statt", schloss Prets.
Rückfragehinweis: Christoph Pollinger, SPÖ-Delegation im Europäischen
Parlament, Tel.: +43 1 40 110-3610.
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