MdEP
Christa Prets: Studentenmobilität fördern
Der Bologna-Prozess - das 1999 gestartete Austauschprogramm für Studenten
- ist ein gutes Beispiel funktionierender europäischer Zusammenarbeit.
Ein gestern im Kulturausschuss des Europäischen Parlaments abgestimmter
Bericht schlägt jedoch weitere Verbesserungsmöglichkeiten vor.
"Das eigentliche Ziel, bis 2010 einen Europäischen Hochschulraum
zu schaffen, ist noch nicht geglückt. Der partnerschaftliche Ansatz,
an dem sich derzeit 46 Länder beteiligen, ist jedoch ein Vorzeigeprojekt",
ist die SPÖ-Europaabgeordnete Christa Prets überzeugt.
"Mobilität ist in der heutigen Zeit eine der Schlüsselqualifikationen.
Die Entwicklung der Studentenmobilität ist von vielen Faktoren abhängig,
unter anderem von der Art des Bildungsangebots im Heimatland, der Attraktivität
des Auslandsstudiums und der finanziellen Unterstützung. "Daher
ist es notwendig, die Mobilitätscharta der EU umzusetzen, um alle
Arten von Bildungsmobilität zu fördern und die Koordinierung
von Austauschprojekten und die Anrechnung von Studienzeiten zu erleichtern.
Weiters müssen auch die finanziellen Ressourcen für die Mobilitätsprogramme
aufgestockt werden", fordert Prets. "Die Hochschulen sowie die
Mobilitätsprogramme müssen ebenso für jeden europäischen
Bürger zugänglich sein." Ein wichtiges Instrument in der
Mobilität der europäischen Bürger und Bürgerinnen
ist auch der Europäische Qualifikationsrahmen, der die Vergleichbarkeit
und Übertragbarkeit von Bildungsabschlüssen und Qualifikationen
zwischen den Mitgliedstaaten erleichtert.
Die Zahlen der Studentinnen und Studenten, die ihre Studien in einem anderen
als in ihrem Heimatland zumindest teilweise absolvieren, sind zehr unterschiedlich.
Während bulgarische, griechische, irische und slowakische relativ
mobil sind, zeigen sich Studierende aus Spanien, Polen und Großbritannien
eher weniger beweglich. Von den österreichischen Studenten und Studentinnen
haben etwa 5,3 Prozent im Studienjahr 2003/2004 einen mindestens einjährigen
Studienaufenthalt in einem Land der EU-27 absolviert. Der Durchschnitt
bei europäischen Studierenden liegt bei 2,2 Prozent. "Auch die
Attraktivität der Studienorte ist sehr unterschiedlich. Während
in Österreich 12,5 Prozent, in Belgien 7,5 Prozent und in Deutschland
5,7 Prozent der Studentinnen und Studenten aus anderen Ländern stammen,
sind es in Polen, Rumänien, Litauen und der Türkei weniger als
0,5 Prozent. "Hier muss versucht werden, einen verbesserten Ausgleich
zu schaffen", so Prets.
Grundsätzlich fordert die SPÖ-Europaabgeordnete auch Verbesserungen
und Modernisierungen bei den Universitäten ein. "Qualität,
Innovation und Flexibilität müssen an erster Stelle stehen.
Dies ist vor allem auch durch eine verstärkte Zusammenarbeit mit
der Wirtschaft erreichbar. Weiters müssen die Sprachbarrieren, die
oft dazu führen, dass man sich gegen ein Studium im Ausland entschließt,
abgebaut werden. Daher muss auf die Förderung des Erlernens von Fremdsprache
in allen Studienrichtungen ein verstärkter Wert gelegt werden",
meint Prets abschließend.
meint Prets abschließend.
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