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MdEP Christa Prets: EU-Kommission und Mitgliedstaaten müssen verstärkt gegen Zwangsprostitution vorgehen

In einer Aussprache mit der EU-Kommission im Europäischen Parlament kritisierten die Europaabgeordneten gestern das zu geringe Engagement der EU-Institution, aber auch der Mitgliedstaaten im Bereich der Zwangsprostitution. "Seit 2005 gibt es nun einen Aktionsplan gegen Menschenhandel. Die bisherigen Taten sind allerdings alles andere als zufrieden stellend. Schöne Worte reichen einfach nicht aus", betont die SPÖ-Europaabgeordnete Christa Prets.

Schätzungen zu Folge werden jährlich bis zu 2,4 Millionen Menschen Opfer von Menschenhändlern, 80 Prozent davon sind Frauen. "Laut OSZE verdienen Menschenhändler rund 44 Milliarden Euro pro Jahr mit diesem Verbrechen. Mit dieser Form der modernen Sklaverei wird damit mehr Geld verdient, als im Drogenhandel", so Prets.

Die Forderungen seien seit mehreren Jahren bekannt, nun gehe es um die Umsetzung. "Der Aktionsplan enthält so wichtige Maßnahmen, wie die Aufenthaltsgenehmigung für die Opfer von Menschenhandel, eine Ausbildungsoffensive für die Exekutive, aber auch Aufklärungs- und Bildungsoffensiven in den Herkunftsländern. Nun muss es um die Umsetzung gehen. Als einziges sichtbares Signal gibt es bis heute nur die Einführung des Europäischen Tages gegen die Zwangsprostitution, der im letzten Jahr am 18. Oktober erstmals begangen wurde", meint Prets.

Im Rahmen der Aussprache wiesen die Abgeordneten auch auf die Kampagne "Rote Karte für Zwangsprostitution" und die Schweizer Kampagne "euro08 gegen Frauenhandel" hin. "Die Rote Karten-Kampagne, die bereits im Vorfeld und während der Weltmeisterschaft in Deutschland im Jahr 2006 durchgeführt wurde, war ein großer Erfolg. Danach war die Aufmerksamkeit allerdings wieder rückläufig. Die Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz bietet nun die Gelegenheit die Sensibilisierung wieder zu stärken", so Prets.

Prets betont, dass es nicht um ein Verbot der Prostitution ginge. "Vielmehr muss ein verbessertes soziales Netz für legale Sexarbeiterinnen geschaffen werden. Wir wünschen uns aus diesem Grund eine Europameisterschaft, die unter dem Motto "fair play, fair sex" ablaufen kann."