MdEP
Christa Prets: Medienpluralismus unterstützen, Rechtsunsicherheiten
vermindern
Zunehmende Tendenzen von Medienkonzentration und die Entstehung von neuen
Medien sind Themen eines heute im Kulturausschuss des Europäischen
Parlaments behandelten Berichts. "Medien sind nach wie vor ein einflussreiches
politisches Instrument, wie die Situation in vielen Mitgliedstaaten der
EU zeigt. Daher ist es notwendig, diese nicht nur unter wirtschaftlichen
Gesichtspunkten zu sehen", betont die SPÖ-Europaabgeordnete
Christa Prets.
Durch neue Informations- und Kommunikationstechnologien sind neue Medienkanäle
mit neuen Arten von Inhalten entstanden. Es sei notwendig, mit diesen
neuen Kanälen verantwortungsvoll umzugehen, heißt es in dem
Bericht. Als Beispiel führt Prets Weblogs an: "Der Status von
Autoren und Herausgebern ist weder geklärt noch erwähnt. Das
führt zu Unsicherheiten hinsichtlich des Urheberschutzes, der Anwendbarkeit,
des Ethikcodes und der Rechenschaftspflicht bei Rechtsstreitigkeiten.
Die Klarstellung des Rechtsstatuses ist absolut erforderlich."
Prets warnt davor, Medien allein dem freien Markt zu überlassen.
"Erfahrungsgemäß gefährdet eine uneingeschränkte
Eigentumskonzentration den Pluralismus und die kulturelle Vielfalt und
kann so keinen Medienpluralismus gewährleisten", so Prets.
Anlass zur Sorge bereitet auch der immer stärker wachsende Anteil
von Journalisten und Journalistinnen, die unter unsicheren arbeitsrechtlichen
Verhältnissen arbeiten. "Die soziale und rechtliche Absicherung
muss gesichert sein", betont Prets.
Der Bericht fordert weiters die Einführung eines unabhängigen
Medienombudsmannes für Medien in allen Mitgliedstaaten. Bisher sei
dies erst in einigen Ländern umgesetzt, so Prets. Außerdem
spricht sich der Bericht dafür aus, Medienkompetenz in der EU zu
verstärken, indem sie in die neun Grundkompetenzen einbezogen und
ein Basislehrplan geschaffen werden soll. Das lange Bemühen von Vertretern
der Herausgeber und Journalisten um eine Charta für Medienfreiheit
wird ebenfalls unterstützt. "Auch in Europa ist die Medienfreiheit
noch nicht an dem Punkt angelangt, an dem sie sein sollte, daher ist eine
Charta ein sinnvoller Weg", meint Prets abschließend.
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