MdEP
Christa Prets: Umfeld und Karrieremöglichkeiten für Forscherinnen
verbessern
Während in der EU mehr als 50 Prozent der StudentInnen weiblich sind,
beträgt der Frauenanteil bei den führenden akademischen Posten
nur etwa 15 Prozent. Der Mangel an Frauen in Führungspositionen ist
in der Wissenschaft und Technik noch stärker ausgeprägt, als
in anderen Bereichen. Das Europäische Parlament forderte daher heute
Maßnahmen, um dieses Ungleichgewicht auszugleichen. "Europa
verliert das Potential an höchst qualifizierten Wissenschafterinnen",
warnt die SPÖ-Europaabgeordnete Christa Prets.
Der Anteil an Forscherinnen im Staats- und Hochschulsektor ist in den
einzelnen Mitgliedstaaten der EU sehr unterschiedlich ausgeprägt.
"Während etwa Deutschland mit 11,8 Prozent und Österreich
mit 10,4 Prozent deutlich unter dem EU-weiten Durchschnitt von 35 Prozent
liegen, sind es in Lettland, Belgien, Bulgarien und Rumänien mehr
als 40 Prozent", so Prets. "Die Probleme sind vielfältig",
erläutert Prets als Mitglied des Frauenausschusses im Europäischen
Parlament. "Einerseits dauern Beförderungen von Frauen etwa
aufgrund der Familienplanung häufig länger als bei Männern,
andererseits tragen Geschlechterklischees immer noch zu Trennungen in
der Berufswelt bei. Weiters scheint die Wahl des Berufs auch stark mit
der familiären Herkunft zusammenzuhängen: Töchter von Ingenieuren
und anderen Wissenschaftern schlagen diese Studienzweige häufiger
ein, als andere", erläutert Prets.
Das Europäische Parlament fordert mit dem heutigen Bericht eine Vielzahl
von Verbesserungen. Die finanzielle Absicherung der wissenschaftlichen
Karriere muss ebenso gegeben sein, wie spezifische Unterstützungsaktionen
für Forscherinnen und die Förderung von weiblichen Vorbildern,
um mehr Mädchen für eine wissenschaftliche Karriere begeistern
zu können. "Entscheidend ist jedoch, dass es mehr Transparenz
bei der Einstellung von Personal gibt und eine garantierte Geschlechterbalance
in den höheren Bereichen von Wissenschaft und Forschung", so
Prets abschließend..
|