MdEP
Christa Prets: Kultursektor im Interesse der Künstler stärken
Im Jahr 2003 hat der Kultursektor mit 654 Milliarden Euro etwa 2,6 Prozent
zum Bruttoinlandsprodukt der EU beigetragen. Beinahe 6 Millionen Menschen
arbeiteten 2004 in diesem Sektor. Diese Zahlen belegen, dass Kunst und
Kultur wichtige Wirtschaftsfaktoren sind. In zwei Berichten zu Kulturindustrien
in Europa und zur Europäischen Kulturagenda haben sich die Abgeordneten
des Europäischen Parlaments heute im Plenum für eine Festigung
und einen Ausbau der Kulturindustrie ausgesprochen. "Kultur trägt
zum Wirtschaftswachstum bei, bietet eine Vielzahl von Beschäftigungsmöglichkeiten,
stärkt den sozialen Zusammenhalt und den gesellschaftlichen Mehrwert.
Um dies aber weiter auszubauen, benötigt es eine gerechtere Entlohnung,
eine Absicherung des sozialen und rechtlichen Status, sowie die Förderung
der Mobilität der Künstler", betont die SPÖ-Europaabgeordnete
Christa Prets im Anschluss an die Abstimmung.
Ein Teil des heute abgestimmten Berichts über Kulturindustrien war
auch die Frage nach dem urheberrechtlichen Schutz der geistigen Werke.
"Professionelle Internetpiraterie muss strafbar sein, denn sie schadet
den Künstlern massiv", so Prets, die aber gleichzeitig festhält,
"dass es aber eine klare Unterscheidung zwischen kommerziellen und
privaten Nutzern geben muss. Eine Kriminalisierung der Verbraucher, die
nicht auf Gewinne aus sind, ist keine Lösung des Problems."
Neben dem urheberrechtlichen Schutz steht für Prets die gesicherte
soziale Lage von Künstlern im Mittelpunkt. "Eine nachhaltige
Gewährleistung der kulturellen Produktivität und Kreativität
von Künstlern, setzt eine gesicherte soziale Lage der Künstler
voraus. Die Rahmenbedingungen im Steuer-, Arbeits- und Sozialversicherungsrecht
müssen deutlich verbessert werden."
Der Bericht über eine europäische Kulturagenda im Zeichen der
Globalisierung stellt drei Hauptziele in den Mittelpunkt: die kulturelle
Vielfalt und den interkulturellen Dialog, Kultur als Katalysator für
Kreativität im Rahmen der Strategie von Lissabon und Kultur als wesentlicher
Bestandteil der internationalen Beziehungen der EU. "Der europäische
kulturelle Rahmen stellt immer mehr ein Kerngebilde in der globalisierten
Welt dar. Er dient dazu, den kulturellen Reichtum Europas und seine Vielfalt
voll zur Geltung zu bringen und so zu den strategischen Zielen der EU,
Wohlstand, Solidarität und Sicherheit beizutragen", stellt Prets
fest.
Die Förderung der Mobilität von Künstlern und somit der
interkulturelle Austausch zählt dabei zu den wichtigsten Instrumenten.
Die Erleichterung der Mobilität von Künstlern und ihren Werken
muss rasch verbessert werden. Die Abgeordneten forderten daher z. B. eine
Vereinfachung der Vergabesysteme für Visa." Berufliche Engagements
könnten so schneller angenommen werden, was sowohl Vorteile für
Künstler als auch Veranstalter hätte", so Prets abschließend.
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