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MdEP Christa Prets: Kultursektor verstärkt fördern

Soziales und wirtschaftliches Potential erkennen und ausschöpfen.

Nachdem sich die Kulturminister im November vergangenen Jahres in einer Entschließung zu den Grundpfeilern der neuen Strategie zur Förderung des Kultursektors geeinigt haben, geht es nun um die Umsetzung der Strategie. Der federführende Kulturausschuss im Europäischen Parlament stimmte heute über die Schwerpunkte ab. "Wir begrüßen die Ausrichtung der EU-Kommission, den Kultursektor in Europa deutlich stärker zu fördern, dennoch sind weitere Verbesserungen dringend nötig, denn Kultur hat neben dem künstlerischen Aspekt auch eine immens wichtige Funktion für den sozialen und wirtschaftlichen Zusammenhalt der Gesellschaft", unterstreicht die SPÖ-Europaabgeordnete Christa Prets.

Die Agenda hat drei Zielsetzungen: Die Förderung der kulturellen Vielfalt ist dabei ebenso ein Ziel, wie die Förderung der Kultur als Katalysator für Kreativität im Rahmen der Lissabon-Strategie und Kultur als wichtiger Bestandteil der internationalen Beziehungen. Die Umsetzung der Kulturagenda soll mittels dreijähriger Arbeitspläne des Rats erfolgen.

Der Arbeitsplan 2008-2010, der derzeit unter slowenischer Präsidentschaft behandelt wird, umfasst fünf Schwerpunkte: In den kommenden drei Jahren möchte man sich vor allem auf die Verbesserung der Bedingung für die Mobilität von Künstlern und anderen Kulturschaffenden, die Förderung des Zugangs zur Kultur, insbesondere durch die Verbreitung des kulturellen Erbes und die Förderung der Vielsprachigkeit, der Digitalisierung, des Kulturtourismus, von Synergien mit Bildung und die Entwicklung von Daten, Statistiken und Methoden im Kultursektor und die Verbesserung ihrer Vergleichbarkeit konzentrieren. Weiters steht die bestmöglichte Nutzung des Potenzials der Kultur- und Kreativwirtschaft, vor allem der KMUs und die Unterstützung und Umsetzung des UNESCO-Übereinkommens zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen im Mittelpunkt der Arbeit.

"Nicht zuletzt mit dem Gewinn des Oscars für "Die Fälscher" hat sich deutlich gezeigt, dass die Unterstützungen für die Europäischen Kulturschaffenden wirksam sind. Aber die Investitionen der Mitgliedstaaten und auch von Seiten der EU sind weiterhin zu gering", kritisiert Prets. Die wirtschaftliche Kraft, die aus dem Kultursektor erwächst, lässt sich nicht zuletzt an folgenden Zahlen ablesen: Im Jahr 2003 trug der Kultursektor mit 2,6 Prozent zum BIP der Europäischen Union bei und über 5 Millionen Menschen arbeiteten in diesem Sektor. "Mit 2,6 Prozent war das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr sogar höher als das allgemeine Wirtschaftswachstum. Dieses Potential muss forciert werden", fordert Prets.

"Ein gemeinsamer kultureller Rahmen, wie er nun geplant ist, ist notwendig, um den kulturellen Reichtum Europas und seine Vielfalt voll zur Geltung kommen zu lassen, aber auch um die kreative und innovative Kapazität, die fraglos vorhanden ist, zu stärken. Gleichzeitig sind es weiterhin die Mitgliedstaaten, die die konkreten Handlungen setzen müssen und auch sollen", betont die SPÖ-Europaabgeordnete.

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