Christa
Prets: Frauen bei Industriearbeitsplätzen deutlich unterrepräsentiert
Forderung nach gesetzlicher Festlegung von Frauenquoten in Vorstandsetagen.
Frauen in Industriebetrieben sind noch immer deutlich unterrepräsentiert,
ein Großteil davon ist als Teilzeitarbeitskraft angestellt. Rund
14 Prozent der ArbeitnehmerInnen in der Industrie sind weiblich und 65
Prozent davon arbeiten Teilzeit. Vor allem im Hochtechnologiesektor ist
der Anteil weiblicher Arbeitskräfte gering. "Niedrigere Löhne
für Frauen sind weiterhin auf der Tagesordnung, was die immer noch
bestehende Entwertung der Frauenarbeit verdeutlicht. Außerdem fehlt
es an geeigneten Ausbildungsmöglichkeiten und familienpolitischen
Initiativen, um den Frauen den Ein-, Um- und Aufstieg zu ermöglichen",
fasst die SPÖ-Europaabgeordnete Christa Prets die Kritikpunkte eines
heute im Europäischen Parlament abgestimmten Berichts zusammen.
"In erster Linie gilt es, die Betriebe selbst in die Verantwortung
zu nehmen. Der Bericht fordert die Unternehmen auf, flexible familienpolitische
Maßnahmen in ihrer Personalplanung zu setzen, um die Rückkehr
der ArbeitnehmerInnen nach der Karenz zu erleichtern. Familienpausen müssen
dadurch in die Personalentwicklung miteinbezogen werden", so Prets.
"Neben der Aufgabe, die Anzahl der Frauenarbeitsplätze in der
Industrie allgemein zu erhöhen, muss auch die Präsenz der Frauen
in Führungspositionen sichtbar verbessert werden. Der Durchschnittswert
in Europa liegt hier derzeit bei nur 8,5 Prozent.", fordert Prets.
In den meisten EU-Ländern fehlen die Ausbildungsmöglichkeiten,
wodurch Frauen in weniger qualifizierten Stellen ohne Karriereaussichten
bleiben. Hier sind deutliche Verbesserungen nötig.
Die SPÖ-Abgeordnete betont gleichzeitig, dass es auch auf rechtlicher
Ebene Möglichkeiten zur Verbesserung der Situation gibt. In Norwegen
etwa wurden Quoten per Gesetz eingeführt, um die Anzahl von Frauen
in Führungsposition zu verbessern. So müssen börsennotierte
Unternehmen mindestens 40 Prozent Frauen im Aufsichtsrat und in den Vorstandsetagen
haben. "Solche Modelle sollten Vorbildwirkung in den EU-Staaten haben,
wie es ja auch von der österreichischen Frauenministerin, aber auch
in Deutschland, bereits angedeutet wurde", betont Prets abschließend.
|