MdEP
Christa Prets: Medienkompetenz als neue Herausforderung - Nutzung, Beurteilung,
Produktion, Kritik von und an Medien
Europäisches Parlament veranstaltete erstmals Konferenz.
Medienkompetenz bezeichnet die Möglichkeit, Medien zu nutzen, zu
beurteilen, aber auch kritisch zu hinterfragen. Damit stellt sie in Zeiten,
in denen Informationen durch Medien immer umfangreicher und damit unübersichtlicher
werden, eine große und immer wichtigere Herausforderung dar und
wird zur Schlüsselkompetenz im beruflichen und privaten Alltag. In
einer ersten Konferenz zu diesem Thema im Europäischen Parlament
diskutierten die Teilnehmer, welche Kompetenzen die EU in diesem Bereich
haben sollte und wie das praktische Erlernen von Medienkompetenzen erleichtert
werden könnte. "Der Zugang zu den Medien muss für alle
möglich sein. Dazu ist es vor allem notwendig, die digitale Kluft,
die sowohl in technischen, wie auch in bildungspolitischen- und sozialen
Ursachen zu finden ist, abzubauen", so die SPÖ Europaabgeordnete
Christa Prets, die die gestrige Konferenz leitete.
"Medienkompetenz muss bereits im Kindesalter erlernt werden. Daher
ist es umso wichtiger, dass auch Eltern und Lehrer medienkompetent sind,
denn die Erziehung spielt eine wesentliche Rolle bei der kritischen Betrachtung
der Medien. Medien werden zwar von allen genutzt, aber der richtige Umgang
und auch die kritische Betrachtungsweise müssen erlernt werden",
stellt Prets klar.
Die Konferenzteilnehmer waren sich darin einig, dass Medienkompetenz ein
zentrales politisches Thema werden müsse. Nach einer Task Force Gruppe
und einer öffentlichen Konsultation im letzten Jahr, werden nun eine
Studie und eine Mitteilung der Kommission für Ende des Jahres erwartet.
"Damit steht sowohl den Mitgliedstaaten, als auch den EU-Institutionen
ein Leitfaden auf europäischer Ebene zum Thema Medienkompetenz zur
Verfügung, der für die gemeinsame zukünftige Arbeit sehr
hilfreich sein kann", so Prets.
Als konkrete Vorschläge gingen aus der heutigen Konferenz vor allem
zwei Dinge hervor: "Einerseits die Forderung nach der Integration
von Medienkompetenz in die nationalen Lehrpläne. Dies hätte
interdisziplinär zu erfolgen, wie dies zum Beispiel in Großbritannien
der Fall ist. Ebenso müssten verstärkt Informationskampagnen
von Schulen, Medienanstalten und allen anderen beteiligten Akteuren stattfinden.
Andererseits muss Medienkompetenz auch in der Erwachsenenbildung miteingebunden
werden. Der ständige technologische Fortschritt und die Vielfalt
der Medien erfordert auch in diesem Bereich lebensbegleitendes Lernen",
so Prets abschließend.
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