MdEP
Christa Prets: Schulsport stärker fördern
Mindestens drei Wochenstunden Turnunterricht gefordert.
Alarmierende Zahlen finden sich in einem heute im Europäischen Parlament
abgestimmten Bericht zum Thema Sportunterricht in Schulen. In Europa leben
derzeit rund 14 Millionen übergewichtige Bürger, mindestens
drei Millionen Kinder sind fettleibig. Die Zahl der übergewichtigen
und fettleibigen Kinder wird sich in den kommenden Jahren um schätzungsweise
400.000 jährlich erhöhen. Fettleibigkeit verursacht sieben Prozent
der Kosten des Gesundheitssektors, Tendenz steigend.
"Eine Möglichkeit, diesem Trend entgegenzuwirken ist die Forcierung
des Schulsports", ist die SPÖ-Europaabgeordnete Prets überzeugt.
Daher forderte das Europäische Parlament heute mindestens drei verpflichtende
Sportstunden pro Woche im Lehrplan für alle Schulen zu verankern.
"Seit 2002 hat sich die durchschnittlich dem Sportunterricht zur
Verfügung gestellte Zeit in der EU von 121 auf 109 Minuten an Volkschulen
und von 117 auf 101 Minuten in weiterführenden Schulen verringert.
Eine Vorgehensweise, die es umzukehren gilt", so Prets.
Um das Unterrichtsfach Sport aber auch angemessen unterrichten zu können,
müssen nicht nur die quantitativen, sondern auch die qualitativen
Rahmenbedingungen geändert werden. "Das Fach muss unter Berücksichtigung
der gesundheitlichen und sozialen Bedürfnisse und nach den Erwartungen
der Kinder gestaltet werden. Die Weiterbildung der Sportlehrerinnen und
Sportlehrer ist daher zu garantieren, ebenso muss die Berücksichtigung
von geschlechtsspezifischen Aspekten eine wichtigere Rolle in der Ausbildung
einnehmen. Weiters müssen Sportlehrerinnen und Sportlehrer bereits
in den Grundschulen eingesetzt werden.", so die Europaabgeordnete.
"Sport sei mehr als die körperliche Beschäftigung",
betont Prets. Gewalt, Rassismus und Doping verzerren derzeit leider das
Bild von Fair Play im Sport. Tatsache ist aber, dass etwa. ein Drittel
der EU-Bevölkerung in Sportvereinen organisiert ist. Alleine in Österreich
betätigen sich 3,3 Millionen sich sportlich in Vereinen und gerade
dort werden die sozialen, integrativen und gesundheitsfördernden
Funktionen des Sports praktiziert und gefördert. "Informationsaustausch
und die Weitergabe von best-practice-Beispielen zwischen Schulen und Sportverbänden,
wie das derzeitige ASKÖ-Modell zeigt, sind für eine effiziente
Koordinierung dringendst notwendig", schloss Prets.
|