MdEP
Christa Prets zu erstem Anti-Trafficking Day: Bekämpfung des Menschenhandels
muss verstärkt werden
Zwischen 600.000 und 800.000 Menschen werden jährlich zu Opfern im
internationalen Menschenhandel. Studien belegen, dass 80 Prozent der Opfer
Frauen und Mädchen sind, bei den zur sexuellen Ausbeutung gezwungenen
Opfer sind es sogar 98 Prozent. "Der heutige erste Anti-Trafficking
Day ist eine gute Gelegenheit, diese Verbrechen, die viel zu oft unbemerkt
von statten gehen, aufmerksam zu machen. Da das Thema erst in den 90er
Jahren überhaupt aufgegriffen wurde, gibt es hier einen großen
Nachholbedarf", meint die SPÖ-Europaabgeordnete Christa Prets.
"Der heutige Tag ist wichtig, um die Öffentlichkeit stärker
für dieses Thema zu sensibilisieren", so Prets, die die Forderung
nach einem Tag gegen den Menschenhandel bereits in einem Bericht aus dem
Jahr 2005 über die Strategie zur Verhinderung des Handels mit Frauen
und Kindern stellte. "Obwohl in den letzten Jahren viele Initiativen
ergriffen wurden und sich auch die gesetzliche Lage verbessert hat, bleiben
die realen Auswirkungen noch zu gering", kritisiert Prets.
Die SPÖ-Europaabgeordnete erachtet als notwendig, einen Ansatz für
die Bekämpfung des Menschenhandels zu wählen, der sowohl Maßnahmen
in den Herkunftsländern, als auch in den Zielländern, vorsieht.
"Ich trete entschieden für eine klare Regelung im Bereich der
Aufenthaltgenehmigung für die Opfer und die Opferschutzprogramme
ein. Diese müssen forciert und verbessert werden", erläutert
Prets. "In den Herkunfts- und Zielländern müssen zielgerichtete
Aufklärungs- und Sensibilisierungskampagnen verstärkt werden."
Weitere Forderungen betreffen die finanzielle und personelle Aufstockung
von Beratungsstellen, sowie Ausbildungsoffensiven in Polizeischulen, Sozialakademien
und Schulen.
Wie auch bei einer heute in Brüssel angehaltenen Konferenz mit 150
Teilnehmern aus verschiedenen EU-Mitgliedstaaten zu diesem Thema, fordert
Prets, dass der heutige Anti-Trafficking-Tag kein einmaliges Ereignis
bleiben darf. "Insbesondere sind die Mitgliedstaaten aufgefordert,
sich aktiver in den Prozess einzubinden, etwaige Schwierigkeiten zu benennen
und Maßnahmen dagegen zu ergreifen", so Prets abschließend.
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