MdEP
Christa Prets: Bildungssysteme Europas verbessern
In Europas Schulsystemen bestehen beträchtliche Leistungsunterschiede
zwischen den Bildungssystemen. Dies führt zu einer Verfestigung bereits
bestehender Ungleichheiten und führt auf lange Sicht zu unterschiedlichen
wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen in den Mitgliedstaaten. Dies
ist die Grundaussage eines heute im Europäischen Parlament angenommenen
Berichts, der sich mit der allgemeinen und beruflichen Bildung in der
EU auseinandersetzt. 'Investitionen in die allgemeine und berufliche Bildung
bringen langfristig wirtschaftliche und soziale Vorteile', ist die SPÖ-Europaabgeordnete
Christa Prets überzeugt.
'Es ist entscheidend, dass qualitativ hochwertige Bildungssysteme effizient
und gerecht sind. Das bedeutet auch, dass sie für alle zugänglich
sein müssen. Dies gilt für alle Schulsysteme, von der Vorschule
bis zur Hochschule und umfasst auch die berufliche Bildung. Gerade junge
Frauen, Migranten, ethnische Minderheiten und Menschen mit Behinderung
sind immer noch mit einer Vielzahl von Hindernissen bei ihrer Ausbildung
konfrontiert', betont die SPÖ-Europaabgeordnete.
Ein wichtiger Teil des abgestimmten Berichts befasst sich mit der Ungleichbehandlung
von Frauen und Männern. In dem Bericht wird daher die Forderung nach
einer geschlechterorientierten allgemeinen und beruflichen Bildungspolitik
und geschlechterorientierten Lernmaterialen erhoben. 'Dies kann ein Weg
sein, um die Ungleichbehandlung in der Ausbildung und der Beschäftigung
zu verringern und mit Stereotypen aufzuräumen. Allerdings ist die
Sensibilisierung der Lehrer und Erzieher in dieser Frage ebenfalls dringend
von Nöten', so Prets.
'Grundsätzlich gilt es, die Qualifikation der Lehrer zu verbessern
und zukunftsorientierter zu gestalten. Dafür ist notwendig, den Lehrern
auch verstärkte Anreize, wie attraktive Karrieremöglichkeiten,
die Förderung der Aus- und Weiterbildung und eine Verbesserung der
qualitativen Bedingungen des Schulalltags zu bieten', sagt Prets.
Auf europäischer Ebene gehe es darum, verbesserte Rahmenbedingungen
für die Anerkennung von Bildungsabschlüssen zu erreichen. 'Ich
begrüße daher die Einführung des Europäischen Qualifikationsrahmens,
womit die Benachteilungen wegen der Anerkennung von Bildungsabschlüssen,
die nicht im Heimatland erworben wurden, ausgeräumt werden sollen.
Dies wäre ein weiterer Schritt hin zu mehr Gerechtigkeit in der Europäischen
Bildungspolitik', so Prets, die abschließend feststellt: 'Ein europäischer
Wirtschaftsraum ist ohne einen europäischen Bildungsraum nicht denkbar
und auch nicht sinnvoll.'
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