MdEP
Christa Prets: 116 Millionen Euro für die Bekämpfung von Gewalt
gegen Frauen und Kinder
Programm "Daphne III" muss nun rasch anlaufen.
Mit der heutigen Abstimmung über das Programm Daphne III hat das
Europäische Parlament den Weg hin zu verstärkten Bemühungen
zum Schutz vor Gewalt gegen Frauen und Kinder freigemacht. In den kommenden
sieben Jahren werden nun 116 Millionen Euro für diese Aufgaben zur
Verfügung stehen. "Gegenüber der letzten Periode hat sich
die Summe damit verdoppelt. Das ist eine Würdigung der bisherigen
Arbeit im Rahmen dieses Programms und verdeutlicht den Erfolg und die
Bedeutung. Bedauerlich ist allerdings die zeitliche Verzögerung,
da das Programm bereits seit Jänner 2007 laufen sollte. Daher ist
es umso wichtiger, dass Daphne III nun rasch starten kann", sieht
die SPÖ-Europaabgeordnete Licht und Schatten am nun gefundenen Kompromiss.
In seinen Verhandlungen mit dem EU-Rat und der EU-Kommission sei es dem
Parlament gelungen, viele wichtige Forderungen durchzusetzen, so Prets.
"Unter anderem wird die Abwicklung der Förderungen transparenter
und bürokratische Hürden wurden abgebaut. Es wird außerdem
weiterhin einen eigenen Help Desk geben, der als fachliche Anlaufstelle
dient. Ein Punkt, der gerade für die teilnehmenden Nichtregierungsorganisationen
von entscheidender Bedeutung ist."
"Ein besonderes Augenmerk soll in der kommenden Förderperiode
auf den Kampf gegen die sexuelle Ausbeutung und den Menschenhandel gelegt
werden", erläutert Prets. "Schätzungen zu Folge sind
etwa 600.000 bis 800.000 Menschen jährlich von illegalen Menschentransporten
betroffen. Eine Studie der Arbeitsorganisation ILO zeigt, dass 80 Prozent
der betroffenen Menschen Frauen sind, bei den zur sexuellen Ausbeutung
gezwungenen, sind es sogar 98 Prozent. Hier gilt es, die Öffentlichkeit
verstärkt zu informieren. Gleichzeitig müssen klar definierte
Ziele gesetzt werde. So soll etwa die Zahl der Menschen, die Opfer von
Menschenhändlern werden, in den kommenden 10 Jahren halbiert werden",
so die Europaabgeordnete.
"Eine gemeinsame Forderung von EU-Parlament und EU-Rat nach einem
Europäischen Jahr zur Bekämpfung von Gewalt gegen Kinder, Jugendliche
und Frauen ist begrüßenswert. Eine rasche Umsetzung ist nun
notwendig", so Prets abschließend.
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