MdEP
Christa Prets: EU soll verstärkt gegen Mehrfachdiskriminierungen
vorgehen
Forderung nach Steuerleichterung für Unternehmen, die behinderte
Frauen einstellen.
Behinderte Frauen sind oft einer Mehrfachdiskriminierung ausgesetzt. Verbesserungen
für behinderte Frauen soll nun ein heute im Europäischen Parlament
abgestimmter Bericht, der sich mit der Lage von behinderten Frauen in
der EU auseinandersetzt, bringen."Es ist ein Grundrecht, dass Frauen
mit Behinderungen am familiären, politischen, kulturellen, sozialen
und beruflichen Leben ohne Diskriminierung und Einschränkung teilnehmen
können", sagt die SPÖ-Europaabgeordnete Christa Prets im
Anschluss an die Abstimmung.
Nahezu 80 Prozent der Frauen mit Behinderungen werden zu Opfern von psychischer
und physischer Gewalt. Das Risiko für behinderte Frauen, Opfer von
Gewalt zu werden, ist somit dreimal so hoch wie für nicht behinderte
Frauen. Dies ist ein haltloser Zustand, den es zu beenden gilt",
so Prets.
Das Europäische Parlament fordert nun wirksame Rechtsvorschriften
und deren rasche Umsetzung. Gleichzeitig sollen Fördermaßnahmen
die Einbindung von behinderten Frauen in das gesellschaftliche und soziale
Leben verbessern. "Unter anderem sieht eine Forderung steuerliche
Anreize für Unternehmen vor, die behinderte Frauen einstellen",
erläutert Prets.
Weiters werden verstärkte Maßnahmen im Bereich der integrativen
Einrichtungen vom Kindergarten über die Schule und Ausbildung bis
hin zum Erwerbsleben gefordert. "Alle Menschen müssen die gleichen
Möglichkeiten auf ein Studium und beim Zugang zum Arbeitsmarkt haben",
so Prets. "Um diese Vorschläge aber effektiv umsetzen zu können,
ist es notwendig, vorab aktuelle geschlechterspezifische Daten zu erheben
und Studien mit geschlechtsspezifischen Indikatoren zu erstellen."
Abschließend weist die SPÖ-Europaabgeordnete auch auf die schwierige
Situation von Menschen - in der deutlichen Mehrzahl Frauen, oft auch ohne
Entgelt - hin, die sich um behinderte Personen kümmern. "Diese
Aufgabe erfordert einen uneingeschränkten Einsatz, wofür ein
Augleich geschaffen werden muss."
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