MdEP
Christa Prets: EU-Parlament fordert mehr Einsatz für Gleichstellung
der Geschlechter
"Die zahlreichen Versprechungen zur Förderung der Chancengleichheit
der Geschlechter müssen endlich konkrete Politik in der EU werden",
betonte die SPÖ-Europaabgeordnete Christa Prets heute im Europäischen
Parlament in Strassburg. Im Rahmen der Plenarsitzung wird heute durch
einen Initiativbericht eine Bewertung des von der EU-Kommission vorgelegten
Fahrplans zur Gleichstellung bis 2010 vorgenommen.
„Der Fahrplan enthält eine Reihe von wichtigen Initiativen
für die Gleichstellung und mehr wirtschaftliche Unabhängigkeit
von Frauen, sowie Maßnahmen gegen Gewalt und Geschlechterstereotypen.
Es fehlen aber neue Gesetzesvorschläge, die die Mitgliedstaaten präzise
in die Pflicht nehmen“, kritisierte die EU-Abgeordnete.
Prets: „Die Ergebnisse des aktuellen Gleichstellungsberichts 2007
weisen auf die nach wie vor bestehende Segregation auf dem Arbeitsmarkt
und ein massives anhaltendes Lohngefälle hin. Bei der Aufteilung
der häuslichen und familiären Aufgaben herrscht immer noch starkes
Ungleichgewicht und Frauen haben zunehmend Schwierigkeiten, Berufs- und
Privatleben zu vereinbaren“. Als exemplarischen Beleg für diese
Entwicklung nannte Prets den Rückgang der Zahl der weiblichen Personen
in Führungspositionen. In Österreich würden nur mehr 27
Prozent dieser Stellen von Frauen besetzt.
„Das Europäische Parlament forderte heute weiters strenge Strafen
gegen ausbeuterische Arbeitgeber und eine verstärkte Unterstützung
der unternehmerischen Selbständigkeit von Frauen durch die nationalen
Regierungen. Weiters soll nach Ansicht der Mehrheit der Abgeordneten pro
EU-Land eine weibliche Person als Gleichstellungsbeautrage im Rahmen der
Lissabon-Strategie nominiert werden. Überdies muss die EU mit der
Vorlage einer entsprechenden Richtlinie mehr gegen Gewalt an Frauen unternehmen“,
so Prets. Auch sollten Väter und männliche Mitbewohner ermutigt
werden, bestehende flexible Arbeitszeitmodelle zu nutzen und Pflichten
im Haushalt und in der Familie etwa durch Vaterschaftsurlaub wahrzunehmen,
schloss die EU-Abgeordnete.
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