MdEP
Christa Prets: Gleichberechtigung ist mehr als ein Schlagwort
Herausforderungen für den Internationalen Frauentag 2007
"Bedauerlich ist, dass trotz eines weit ausgebauten EU-Regelwerks
in Sachen Gleichstellung von Frauen und Männern in der Praxis nach
wie vor große Lücken herrschen", so die SPÖ-Europaabgeordnete
Christa Prets anlässlich des morgigen Internationalen Frauentages
2007. "Weiterhin fehlt es an der Umsetzung der bestehenden Richtlinien,
was als direktes Versäumnis der Mitgliedsländer gewertet werden
muss." Frauen verdienen nach wie vor durchschnittlich 15 Prozent
weniger als Männer, immer noch ist die Arbeitslosenrate für
Frauen leicht erhöht und die Beschäftigungsrate deutlich geringer.
Männer nehmen nach wie vor kaum Elternurlaub in Anspruch und die
Zahl der Unternehmerinnen in der EU ist immer noch viel zu gering.
"Vor 50 Jahren wurden die Bausteine für ein gemeinsames Europa
gelegt. Die letzten 20 Jahre haben im Bereich Gleichberechtigung auf legislativer
Ebene, aber auch im Bereich der internationalen Frauennetzwerke viele
Fortschritte gebracht. Dennoch hinkt die Gleichberechtigungspolitik in
der EU vielen anderen Politikbereichen deutlich hinterher. EU-Richtlinien
wie etwa zur Gleichbehandlung von Frauen und Männer beim Zugang zu
Beschäftigung, worin unter anderem auch die rechtliche Klagemöglichkeit
bei Belästigung und sexueller Belästigung enthalten ist, die
Rahmenvereinbarung über den Elternurlaub oder Gleichbehandlung von
Frauen und Männern beim Zugang zu Dienstleistungen bleiben in der
Umsetzung meist sehr schwach", kritisiert Prets.
Der Frauenausschuss im Europäischen Parlament nimmt die 50-Jahr-Feier
zur Unterzeichung des Vertrages von Rom zum Anlass, die Errungenschaften
im Bereich Chancengleichheit der letzten 50 Jahre zu beleuchten und gleichzeitig
einen dringend nötigen Fahrplan für die Zukunft zu entwerfen.
Diskutiert werden etwa die auf uns zukommenden Demographieprobleme und
die Rolle der Frau in diesem Zusammenhang, sowie die damit verbundene
Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. "Die Forderung nach flexibleren
Arbeitszeitregelungen oder vermehrten Betreuungsstätten für
ganz kleine Kinder ist nicht neu, aber bedauerlicherweise nichtsdestotrotz
aktuell", so die SPÖ-Europaabgeordnete.
"Die 50-Jahr Feier der Europäischen Union ist eine gute Gelegenheit,
verstärkt darauf hinzuweisen, dass die EU in Zukunft viel stärker
gemeinsam mit und für Frauen gebaut werden muss", meint Prets
abschließend.
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