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MdEP Christa Prets: Bildung muss in EU höherer Stellenwert eingeräumt werden

Als Vertreterin des Europäischen Parlaments nahm die SPÖ-EU-Abgeordnete Christa Prets heute bei der Auftaktveranstaltung zum Europäischen Programm „Lebenslanges Lernen 2007-2013“ in der Wiener Hofburg Stellung. Prets zeigte sich über die Verdopplung der EU-Mittel für den grenzüberschreitenden Bildungsbereich im Vergleich zur ausgelaufenen Programmgeneration erfreut. Gleichzeitig forderte die Koordinatorin der sozialdemokratischen Fraktion im EP-Bildungsausschuss mehr Realismus und Anstrengungen der EU bzw. der Mitgliedstaaten zur Erreichung der Lissabon-Ziele ein. „Nur 0,81 Prozent des Haushaltes der EU sind für den Bildungsbereich vorgesehen. Um das Lissabon-Ziel der EU, sich zum dynamischen und wissensbasierten Wirtschaftsraum zu entwickeln, muss der Bildung ein höherer Stellenwert eingeräumt werden“, betonte Prets. Immerhin 27 Staaten müssten mit den rund sieben für das Programm „Lebenslanges Lernen“ veranschlagten Euro das Auslangen finden. Daher brauche es begleitend die Unterstützung der nationalen Regierungen und der Wirtschaft um die hochgesteckten Ziele zu erreichen.

Als positiven Aspekt hob Prets hervor, dass es nicht zuletzt durch das EU-Parlament gelungen sei, eine ebenmäßige Verteilung der Gelder auf die Einzelbereiche des Programms zu erreichen. „25 Prozent der Mittel werden etwa für LEONARDO, das Mobilitätsprogramm für berufstätige Menschen aufgewendet. Genau so wichtig wie Studentenaustausch ist die Förderung von Mobilität während des Berufslebens“, so die Europaabgeordnete. Im besonderen Interesse Österreichs sei ein intensiver Austausch von Personen innerhalb von Grenzregionen. Hier leiste das COMENIUS-Programm, das etwa auf die vermehrte Mobilität von Lehrerinnen und Lehrern abziele, einen wertvollen Beitrag.

„Ein allgemeines Manko ist und bleibt aber die grenzüberschreitende Anerkennung von andernorts erworbenen Bildungsabschlüssen“, so Prets weiter. Internationale Erfahrung müsse in vollem Umfang anerkannt werden, um sich wirklich zu lohnen und um einen echten europäischen Bildungsraum zu verwirklichen. „Zu diesem Zweck wurden von den Mitgliedstaaten als begleitenden Elemente die Mobility-Charta und ein einheitlicher Qualifikationsrahmen als gutes Vergleichsinstrument für Abschlüsse und Bildungsinhalte beschlossen. Nun müssen diese auch praktiziert werden“, erklärte Prets. Durch die Unterzeichnung der Mobility-Charta hätten sich die Mitgliedstaaten die Selbstverpflichtung auferlegt, mobilen Personen im Vorfeld Hilfestellungen im sprachlichen Bereich bis hin zu Fragen der Sozialversicherung zu geben.

Exemplarisch mahnte Prets im Hinblick auf die 200 Euro, die Erasmus-Studenten künftig im Monat erhalten sollen, Realismus ein. Vor allem für Studierende aus den neuen Mitgliedstaaten und generell solche mit schwachem sozialen Background sei ein Universitätsstudium im EU-Ausland oft schwer finanzierbar. Die Abgeordnete erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass das Europäische Parlament zumindest 800 Millionen Euro mehr für die neue Programmgeneration gefordert hatte. „Es liegt in der Verantwortung der Regierungen, dass man bis 2013 mit knapp sieben Milliarden Euro in diesem so wichtigen Sektor auskommen muss. Es ist aber natürlich erfreulich, dass die Mittel im Vergleich zur ausgelaufenen Programmgeneration im Bildungsbereich verdoppelt wurden“, schloss Prets.