MEP
Christa Prets kritisiert Position der EU-Kommission zu österreichischem
Hochschulzugang
Christa Prets, SPÖ-Europaabgeordnete und Mitglied im Bildungsausschuss
des Europäischen Parlaments, zeigt kein Verständnis für
die Haltung der EU-Kommission, die heute die österreichische Quotenregelung
für den Zugang zum Medizinstudium als diskriminierend erachtet und
ein EU-Verfahren gegen Österreich eingeleitet hat. „Die österreichische
Lösung, wonach 20 Prozent der Studienplätze für EU-Bürger
und fünf Prozent für Personen aus einem Nicht-EU-Land reserviert
wurden, wäre ein adäquater Kompromiss in dieser heiklen Streitfrage
gewesen“, so Prets heute gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.
Der freie Hochschulzugang in Österreich sei unverrückbar. Es
sei daher inakzeptabel, dass durch Numerus Clausus Flüchtlinge aus
dem EU-Ausland die ohnehin schwierige Situation der überlasteten
heimischen Universitäten weiter verschlechtert werde. Dieses berechtigte
österreichische Anliegen habe die EU-Kommission leider ausgeblendet.
Prets: „Es ist bedauerlich, dass die EU-Kommission bislang nicht
in einen konstruktiven Dialog mit den betroffenen Mitgliedstaaten getreten
ist und nicht den Schaden erkennt, der durch eine kurzsichtige Auslegung
des EU-Rechts in dieser Situation entstehen kann“. Dieses Thema
müsse so rasch wie möglich von den EU-Bildungs- bzw. Wissenschaftsministern
diskutiert werden und einer für alle tragfähigen Lösung
zugeführt werden, schloss die Europaabgeordnete.
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