MdEP
Christa Prets: Institut für Gleichstellungsfragen fixiert
Probleme ansprechen und auf Lösungen drängen.
"Die heute erfolgte Abstimmung im Plenum des Europäischen Parlaments
zum Gleichbehandlungsinstitut ist ein wichtiger Schritt zur Bekämpfung
von Diskriminierungen aus Gründen des Geschlechts. Es wird ab 2007
seine Arbeit in Vilnius in Litauen aufnehmen können. Die Arbeit kann
allerdings nur erfolgreich sein, wenn das Institut auch mit den nötigen
Kompetenzen und vor allem auch finanziellen Mitteln ausgestattet wird",
betont die SPÖ-Europaabgeordnete Christa Prets.
"Die Einforderung praktischer Umsetzung bereits bestehender Richtlinie
wird ein wichtiger Teil der Arbeit des neuen Instituts sein. Bereits seit
1975 besteht eine Richtlinie zum gleichen Entgelt von Frauen und Männern.
Geschehen ist in diese Richtung noch nicht sehr viel, wie auch das österreichische
Beispiel drastisch vor Augen führt. Österreich wurde nicht zuletzt
wegen dieses Punktes bei der Überprüfung der Lissabon Ziele
von der EU-Kommission gerügt", präzisiert Prets.
Die Finanzierung des Instituts stelle die Europaabgeordnete weniger zufrieden.
"Es ist bedauerlich, dass die Minister sich darauf geeinigt haben,
keine zusätzlichen Mittel aufzubringen. Für die kommenden sieben
Jahre stehen nun 52 Millionen Euro zur Verfügung. Angesichts des
großen Arbeitsfeldes, das sich von Sammlung, Analyse, Verbreitung
von Daten über die Umfragen bis zum Übermitteln von best practice
Beispielen zu Gleichstellung von Frauen und Männern reichen, sind
die Mittel recht gering ausgefallen", so Prets.
Im Verwaltungsrat werden 18 Länder vertreten sein, die nach dem Rotationsprinzip
eingesetzt werden. Die Direktorin oder der Direktor wird auf Grundlage
eines Vorschlages der EU-Kommission nominiert. "Die ausgewählten
Kandidatinnen und Kandidaten müssen sich aber auch einem Hearing
im Europäischen Parlament stellen. Eine demokratiepolitisch wichtige
Entscheidung", betont Prets.
Abschließend macht Prets noch einmal klar, dass das Institut seine
Erkenntnisse unbedingt weitervermitteln müsse. "Denn nur wenn
die Öffentlichkeit eingebunden wird und sich der Probleme bewusst
wird, erhöhen sich die Chancen auf notwendige Verbesserungen in Sachen
Gleichstellung."
|