MdEP
Christa Prets: Menschenhandel hat viele Facetten
Bericht des EP fordert erneut verstärkte Bekämpfung des
Menschenhandels
'Das Europäische Parlament setzt sich weiterhin für den Kampf
gegen Menschenhandel ein. Ein heute im Plenum des EU-Parlaments in Strassburg
abgestimmter Bericht, der als Ausweitung meines eigenen Berichts vom Jänner
dieses Jahres zu sehen ist, beschäftigt sich mit weiteren Facetten
des Menschenhandels. Neben sexueller Ausbeutung, der Schwerpunkt meines
Berichts, müssen auch Zwangsarbeit, Ausbeutung der Arbeitskraft und
Organhandel angesprochen werden. Außerdem finden sich immer neue
Formen des Handels, die es zu unterbinden gilt', so die SPÖ-Europaabgeordnete
Christa Prets.
Eine Studie der internationalen Arbeitsorganisation ILO zeigt, dass 80
Prozent der Opfer von Menschenhandel Frauen und Mädchen sind, bei
den zur sexuellen Ausbeutung gezwungenen Opfer sind es sogar 98 Prozent.
Aber auch im Bereich Zwangsarbeit ist die Mehrheit der Opfer weiblich.
'Daher fordert das Europäische Parlament konkrete Maßnahmen,
um die Nachfrage nach billigen Arbeitskräften deutlich weniger attraktiv
erscheinen zu lassen. Unter anderem müssen die Arbeitsplatzkontrollen
ausgeweitet werden und ein Netz nationaler Arbeitsaufsichtsbehörden
sollte geschaffen werden, um das grenzüberschreitende Problem in
den Griff zu bekommen', so Prets.
'Es ist dringend notwenig, den Opferschutz deutlich zu verbessern. Dazu
gehört die sofortige Implementierung und praktische Umsetzung der
bereits erlassenen Opferschutzrichtlinie in den Mitgliedstaaten ebenso,
wie eine begrenzte Aufenthaltserlaubnis für die Opfer, die erteilt
werden soll, unabhängig davon, ob das Opfer mit der Polizei kooperiert
oder nicht. Aber auch auf der Nachfrageseite muss es zu verstärkter
Aufklärungstätigkeit kommen', fordert die Europaabgeordnete.
'Nicht oft genug kann die Forderung nach einem harmonisierten Datenerfassungssystem
wiederholt werden. Denn nur auf diese Weise, wird es möglich, tatsächlich
effektiv gegen dieses Verbrechen vorzugehen', betont Prets abschließend.
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