MdEP
Christa Prets: 125 Millionen Euro für Programm zur Verhütung
und Bekämpfung von Gewalt
Daphne III ein EU-Erfolgsprojekt, das es verstärkt fortzusetzen
gilt
Erfreut über die erfolgreiche Abstimmung des neu aufgelegten Programms
Daphne III für die Zeitperiode 2007-2013, welches auf dem bestehenden
EU-Programm zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen,
Kinder und Jugendliche aufbauen wird, zeigt sich die SPÖ-Europaabgeordnete
Christa Prets anlässlich der heutigen Abstimmung im Plenum des Europäischen
Parlaments in Straßburg.
'Mindestens 30 bis 35 Prozent der Frauen zwischen 16 und 67 Jahren waren
irgendwann in ihrem Leben Opfer von physischer oder sexueller Gewalt.
Diese alarmierenden Zahlen und die steigende Dimension des Menschenhandels
müssen stärker ins Bewusstsein der Bevölkerung gebracht
werden. Es besteht noch unglaublicher Handlungsbedarf auf allen Ebenen.
Mit dem seit dem Jahr 2000 laufenden Daphne-Programm ist nur ein Teil
der erforderlichen Maßnahmen abgedeckt', so Prets.
'Das Budget wurde seit der letzten Programmperiode verdoppelt, nun stehen
voraussichtlich also jährlich 17 Millionen Euro für Prävention
und Opferschutz zur Verfügung. Trotz der Erhöhung der Gelder,
darf allerdings nicht vergessen werden, dass das kommende Programm sieben
Jahre - und nicht wie bisher sechs Jahre - laufen wird und die EU eine
Erweiterung erfahren hat. Konkret werden spezifische Maßnahmen der
Europäischen Kommission zum Informationsaustausch, zum Austausch
innovativer Techniken und öffentlicher Kampagnen finanziert. Weiters
grenzüberschreitende Projekte, der Ausbau von Netzwerken und die
Unterstützung der Tätigkeiten von Nichtregierungsorganisationen.
Gemeinnützige Organisationen, die mit vermissten und sexuell ausgebeuteten
Kindern arbeiten, können ebenfalls um eine Kofinanzierung ansuchen',
erklärt die Europaabgeordnete.
Bei der Bekämpfung von Menschenrechtsverletzungen an Migrantinnen
soll in dieser Förderungsperiode ein besonderer Schwerpunkt gesetzt
werden. Außerdem sollen die Themen Menschenhandel, Genitalverstümmelung
und Ehrenverbrechen Inhalt des Programms werden. 'Um diese Ziele zu erreichen,
müssen klar umsetzbare Teilziele gesteckt werden. So soll etwa die
Zahl der Personen, die Opfer von Gewalt und Menschenhandel werden, innerhalb
der kommenden zehn Jahre halbiert werden', sagt Prets.
'Die wiederholte Forderung nach einer Rechtsgrundlage auf EU-Ebene zur
Bekämpfung von Gewalt gegenüber Frauen wird auch in diesem Bericht
erneut schriftlich eingebracht. Es muss eine politische Priorität
sein, dieses Programm ständig fortzusetzen. Außerdem ist es
entscheidend, die Mitgliedstaaten nicht aus ihrer Pflicht zu lassen. Die
EU kann nur Rahmenbedingungen festsetzen, Netzwerksarbeit leisten und
bewährte Praktiken weitergeben. Die Maßnahmen müssen dann
aber zum großen Teil von den Mitgliedstaaten umgesetzt werden',
so Prets abschließend.
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