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SIW-Konferenz - Prets fordert österreichische EU-Ratspräsidentschaft auf, gegen Menschen- und Frauenhandel vorzugehen'

Die österreichische EU-Präsidentschaft hätte die Chance, eine Initiative gegen Menschen- und Frauenhandel zu starten, aber leider wurde bisher nicht viel getan', kritisierte SPÖ-EU-Abgeordnete Christa Prets am Samstag anlässlich der internationalen Socialist International Women (SIW) Konferenz in Wien zum ThemaMenschen- und Frauenhandel mit dem Titel 'Strategies for preventing and combating trafficking in women'. Die österreichische Präsidentschaft habe sich bisher nur Kindern als Opfer gewidmet, aber nicht dem Thema Menschen- und Frauenhandel allgemein, weil 'diese Problematik mit politischen Entscheidungen verbunden ist', so Prets.

Der Menschen- und Frauenhandel nehme zu, und dagegen müsse etwas unternommen werden, bekräftigte die SPÖ-EU-Abgeordnete. In der Vergangenheit sei das Thema Menschen- und Frauenhandel 'Tabu gewesen', eine politische Debatte gebe es erst seit einem halben Jahr durch die Idee, diese Problematik mit der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland zu verknüpfen. Doch Menschenhandel und Zwangsprostitution 'sind nicht nur in Zusammenhang mit der WM zu sehen, sondern immer ein Thema'.

Da es besonders schwierig sei, an Daten und Zahlen zu kommen, forderte Prets eine gemeinsame Datenbank und ein gemeinsames System, wie diese Statistiken und Zahlen zu erstellen sind. Diese wären besonders für NGOs wichtig. Weiters solle eine Kampagne in den Ursprungsländern gestartet und die Arbeit gegen Armut verstärkt werden. 'Wir brauchen auch ein gemeinsames Netzwerk zwischen den Ursprungsländern und unseren Ländern, um Erfahrungen auszutauschen', so Prets. Eine Kampagne in den Zielländern solle Bewusstsein schaffen, dass es sich hier um Zwangsprostitution und nicht um Freiwilligkeiten handle. Auch die Polizei der einzelnen Länder müsse besser zusammenarbeiten. Hier sei besonders Europol und auch eine Debatte über die Visa-Politik gefragt.

Im Dezember 2005 wurde ein Europäischer Aktionsplan erarbeitet, der bis zum Ende dieses Jahres erfüllt werden soll - 'das Ergebnis bis jetzt ist sehr schwach', bedauerte die SPÖ-EU-Abgeordnete. Im Zusammenhang mit der Fußball-WM beginnt die Kampagne 'Rote Karte für Zwangsprostitution' und Prets lud die SIW-Mitglieder ein, auch in ihren Ländern diese Kampagne zu starten und diese Initiative zu unterstützen.