MdEP
Christa Prets: Schutz und Förderung der kulturellen Vielfalt völkerrechtlich
geregelt
Ratifizierung des UNESCO-Übereinkommens durch die Europäische
Union
'Durch die Annahme eines UNESCO-Übereinkommens ist die Anerkennung
der kulturellen Vielfalt im Rahmen des Völkerrechts geregelt', so
die SPÖ-Europaabgeordnete Christa Prets anlässlich der heutigen
Zustimmung des Europäischen Parlaments zur Ratifizierung des UNESCO-Übereinkommens
zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen
durch die EU.
'Durch das Übereinkommen wird auf internationaler Ebene das souveräne
Recht der Staaten und Regierungen anerkannt, kulturelle Maßnahmen
zur Entwicklung ihres eigenen Kultursektors auszuarbeiten und umzusetzen',
erklärt Prets, die auch Berichterstatterin zu diesem Thema ist. 'Damit
kann die Vielfalt kultureller Inhalte in Europa weiter erhalten und gefördert
werden.'
Ausdrücklich wird in dem Übereinkommen die Bedeutung von Meinungsfreiheit
und Medienvielfalt betont. Gleichzeitig soll der künstlerische und
wirtschaftliche Doppelcharakter kultureller Güter und Dienstleistungen,
die Werte und Identitäten vermitteln, anerkannt werden. Christa Prets:
'Es muss verstärkt ins Bewusstsein gerückt werden, dass Kulturgüter
mehr als nur eine kommerzielle Dimension haben.'
Als nächster Schritt ist eine rasche Ratifizierung in den Mitgliedstaaten
der EU notwendig, denn das Abkommen bedarf der gemeinsamen Ratifizierung
durch die Europäische Gemeinschaft und deren Mitgliedstaaten. 'Entscheidend
ist gleichzeitig eine Aufklärungskampagne in den Ländern zu
starten, um zu zeigen, welche Auswirkungen dieses Übereinkommen konkret
für die kulturelle Vielfalt und den Einsatz der Mitgliedstaaten und
Zivilgesellschaft hat', so die Europaabgeordnete.
Ein offizieller Beschluss des EU-Rates über den Abschluss des UNESCO-Übereinkommens
wird auf der Tagung des Rates der Bildungs- und Kulturminister am 18.
Mai 2006 gefasst. 'Die Österreichische Ratspräsidentschaft ist
nun aufgefordert, in diesem Prozess eine Vorreiterrolle zu übernehmen
und die Ratifizierung selbst so rasch wie möglich durchzuführen.
In einem weiteren Schritt soll sich Österreich dafür einsetzen,
die Ratifizierung und die darauf folgende Implementierung des Übereinkommens
auch in den übrigen Mitgliedstaaten zu unterstützen und zu fördern',
meint Prets abschließend.
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