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Berger/Prets: 21.700 Fußballprofis unterstützen

Die alarmierenden Berichte über den massiven Anstieg von Zwangsprostitution gerade im Umfeld großer Sportveranstaltungen und Messen haben das Europäische Parlament veranlasst, im Vorfeld der Fußball-WM 2006 in Deutschland eine Kampagne gegen die Ausbeutung von Frauen und Kindern zu starten. Die Initiative 'Zeigen wir der Zwangsprostitution die rote Karte' unter dem Motto 'fair play - fair sex' wird nun auch von FIFPro, der weltweiten Vereinigung der Fußballprofis, der allein in Europa 21.700 Fußballprofis angehören, unterstützt.

Schätzungen zu Folge werden jährlich etwa 300.000 bis 500.00 Frauen Opfer von Menschenhändlern, allein bei der Fußball-Weltmeisterschaft wird mit tausenden zusätzlichen Prostituierten rund um die Austragungsorte gerechnet. 'Diese Zahlen sind erschreckend und daher gehört dieses Tabuthema endlich verstärkt an die Öffentlichkeit gebracht. Darum ist es so wichtig, dass große Organisationen die Initiative unterstützen', so Maria Berger, Delegationsleiterin der SPÖ-Europaabgeordneten im Europäischen Parlament, die gemeinsam mit Dr. Rudolf Novotny vom Österreichischem Verband der Fußballspieler die FIFPro bat, die Initiative zu unterstützen.

'Zwangsprostitution ist kein Kavaliersdelikt und es kann daher nicht sein, dass die Strafen dafür geringer sind, als für einen Verkehrsdelikt. Es ist erschütternd, wenn man weiß, dass Frauen um einen Preis verkauft werden, der unter dem Eintrittspreis zu einem Fußballspiel liegen. Zu fair play gehört daher auch eine klare Absage an Zwangsprostitution', fordert Berger aus diesem Grund.

Die Berichterstatterin des im Jänner im Europäischen Parlament abgestimmten Berichts zum Thema Zwangsprostitution, Christa Prets, macht auf die Vielzahl der Maßnahmen aufmerksam, die im Zusammenhang mit diesem Thema notwendig sind. Unter anderem fordert der Bericht Aufklärungskampagnen in den Ziel- und Herkunftsländern, die den Frauen in Herkunftsländern vor Augen führen, dass man Gefahr laufe, ausgenützt zu werden und den Menschen in den Zielländern verdeutlichen, dass diese Frauen nicht freiwillig für Prostitution zur Verfügung stehen.

Weiters weist der Bericht darauf hin, dass die Zusammenarbeit der Exekutive Europas verstärkt werden muss, um ein gemeinsames Vorgehen zu ermöglichen. 'Entscheidend ist aber zunächst, dass es europaweit vergleichbare und einheitliche Zahlen gibt', so Prets.

'Die Aktionen dürfen nicht nur Einzelmaßnahmen zur Fußballweltmeisterschaft bleiben, sondern müssen auch eine nachhaltige Wirkung haben. Schließlich ist die WM nur ein Beispiel und das nächste fußballerische Großevent, die Fußball Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz 2008 steht bereits vor der Tür', so die österreichische Europaabgeordneten.