MdEP
Christa Prets: Neues Auswahlverfahren für Kulturhauptstädte
Europas
Veranstaltung darf kein punktuelles Ereignis bleiben
'Nach mehr als zwanzig Jahren und der in dieser Zeit erfolgten EU-Erweiterung
sind Änderungen in diesem Verfahren dringend notwendig geworden',
sagt die Berichterstatterin des Europäischen Parlaments, SPÖ-Europaabgeordnete
Christa Prets nach der Abstimmung des Berichts zu den Kulturhauptstädten
Europas. 'Der Bericht bringt eine deutliche Steigerung der Transparenz
bei den Auswahlkriterien und bei den Finanzen mit sich. Die heutige Abstimmung
im EU-Parlament hat gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.'
'Veränderungen wird es vor allem bei der Auswahljury geben. So sollen
in Zukunft nicht mehr wie bisher sieben, sondern 13 Experten die Wahl
zur Kulturhauptstadt Europas durchführen. Sechs Mitglieder der Jury
werden von Mitgliedstaaten ernannt, sieben stellen die EU-Institutionen.
Ihre Expertise soll dann für die Auswahl der Kulturhauptstadt entscheidend
sein', erklärt Prets.
Entscheidend für eine gelungene Durchführung der Veranstaltung
ist die Vorbereitungszeit. Deshalb werden in Zukunft die von den EU-Institutionen
ernannten Experten nicht nur überprüfen, sondern auch beraten
und Empfehlungen abgeben. Um den Informationsfluss zu verbessern, sollen
alle wichtigen Informationen, wie der Bewerbungsablauf, das Auswahlverfahren
und die praktische Umsetzung der Kriterien 'europäische Dimension'
in Form von best-practice-Beispielen auf einem neuen Internetportal der
Europäischen Kommission zugänglich sein.
'Für mich waren vor allem zwei Punkte wichtig: Erstens darf die Veranstaltung
Kulturhauptstadt Europas kein punktuelles Ereignis sein. Geschaffene Strukturen
und Kapazitäten müssen nachhaltig nutzbar sein und so einen
Beitrag zur Beschäftigungspolitik leisten. Zweitens die Abwicklung
der Finanzierung. In diesem Zusammenhang ist es ein wichtiger Schritt,
dass der administrative Aufwand reduziert wird und das Preisgeld - sollte
das Programm den erforderlichen Kriterien entsprechen - bereits drei Monate
im Voraus ausbezahlt wird, um Planungssicherheit zu gewährleisten.'
'Bedauerlich ist nur, dass die von EU-Kommissar Figel zugesagte Verdreifachung
der EU-Unterstützung für Kulturhauptstädte nun auf Grund
der desaströsen Zahlen für das Kulturbudget 2007 bis 2013 nicht
eingelöst werden kann. Nun muss man dafür sorgen, dass der Betrag
zumindest nicht unter den derzeitigen Stand fällt', so Prets abschließend.
|