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MdEP Christa Prets: Vorstoß Schwedens zu Verbot von Zwangsprostitution unrealistisch

Bereits bestehendes gesetzliches Instrumentarium muss genutzt werden.

"Der gestrige Vorstoß des schwedischen Justizministers Thomas Bodström zum Thema Zwangsprostitution bei der Fussball-WM in Deutschland ist unrealistisch und entbehrlich", meint die SPÖ-Europaabgeordnete Christa Prets. "Abgesehen davon, dass eine Gesetzwerdung in so kurzer Zeit kaum realistisch ist, müssten zuerst die bereits bestehenden gesetzlichen und nicht gesetzlichen Regelungen und Forderungen in der Praxis umgesetzt werden."

"Das Europäische Parlament hat sich erst kürzlich - gerade auch im Vorfeld der Fussball-Weltmeisterschaft - wieder für verstärkte Maßnahmen gegen Frauenhandel und Zwangsprostitution ausgesprochen. Darin werden unter anderem die Mitgliedstaaten aufgefordert, ihre Visapraktiken zu überprüfen. Weiters reichen die Forderungen von einem Aufenthaltsrecht für Opfer auch nach einer eventuellen Verhandlung gegen die Täter über eine verbesserte und vereinheitlichte Datenerfassung innerhalb der EU bis hin zu einer Ausbildungsoffensive für die Exekutive", berichtet Prets. Dieser von der SPÖ-Europaabgeordneten Christa Prets eingebrachte Entschließungsantrag wurde im Plenum des Europäischen Parlaments im Jänner mit großer Mehrheit angenommen.

Hier gilt es anzusetzen und nicht einzelstaatliche Verbote auszusprechen. "Gerade das Beispiel Schweden zeigt, dass weder das Verbot der Prostitution, noch die Kriminalisierung der Freier einen Sinn ergeben. Denn dann kommt es zu einem Ausweichen in Nachbarstaaten und einer Verlagerung des Problems, statt zu einer Lösung", so die Europaabgeordnete.

"Innenministerin Prokop soll sich in ihrer Aufgabe als Ratsvorsitzende also nicht mit einem Verbot der Prostitution auseinandersetzen, sondern ihre Kollegen und Kolleginnen aus den übrigen Mitgliedstaaten davon überzeugen, die bereits am Tisch liegenden Vorschläge in die Praxis umzusetzen", so Prets abschließend.