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MdEP Christa Prets: EU-Austauschprogrammen drohen drastische finanzielle Einschnitte

Mobilitäts-Stipendien im EU-Budget 2007-2013 krass unterdotiert

Im Vorfeld der Verhandlungen zwischen Europäischem Parlament und Ministerrat zum EU-Budget 2007-2013 warnt die SPÖ-Europaabgeordnete Christa Prets vor drastischen Einschnitten bei Austauschprogrammen.

„Das Ziel der EU-Kommission war es ursprünglich, bis zum Jahr 2011 drei Millionen Studierende über das Programm Erasmus bei Aufenthalten an Unis im EU-Ausland zu unterstützen. Das sind 285.000 Studierende pro Jahr. Aufgrund des Vorschlag des Rates für die finanzielle Vorausschau vom vergangenen Dezember würden nur noch die Hälfte, nämlich 140.000 Studierende jährlich von EU-Zuschüssen profitieren“, so Prets als Mitglied des Bildungsausschusses heute gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.
„Die geplanten Einschnitte des Rates würden die momentan ohnedies zu kleine Zahl von 170.000 pro Jahr im Ausland Studierenden deutlich absenken. Es muss daher durch das Europäische Parlament noch zu grundlegenden Verbesserungen bei diesem Budgetposten kommen“, so Prets. Ähnlich negativ könnte es die Zahl der Praktikaplätze für europäischen Lehrlingsaustausch (Leonardo-Programm) treffen. 'Anstelle der bis 2013 von der Kommission insgesamt angepeilten 150.000 Mobilitätsunterstützungen würden die vom Rat gestutzten Mittel für Leonardo nur Förderungen für 36.000 Personen ermöglichen. Momentan werden durch die Dotierung des Programm zumindest geschätzte 50.000 Personen vermittelt werden“, so Prets weiter.

Auch das Comenius-Programm, das vor allem auf Schüler (SchülerInnenaustausch, Schulpartnerschaften)abzielt, wird deutlich gekürzt. „Statt den geplanten rund vier Millionen von 2007-2013 sollen in Zukunft nur noch 2,4 Millionen ins Ausland gehen können. Das sind statt 570.000 nur noch 350.000 pro Jahr“, rechnet Prets vor. Ähnliches sei für das Gundtvig-Programm zur Mobilität in der Erwachsenenbildung zu befürchten.

Sollte der Beschluss des Rates, der sechs Milliarden Euro weniger für das Programm Lebenslanges Lernen angesetzt hat als die Kommission, nicht noch deutlich nachgebessert werden, „bedeutet dies traurige Aussichten für die mobilitätsorientierte jungen Menschen Europas“, so Prets. Um die Lissabon-Ziele doch noch zu erreichen, brauche der Bereich der grenzüberschreitenden Bildung eine Aufwertung. Es sei daher nicht nachvollziehbar und in höchstem Maße kurzsichtig, dass gerade hier der Rotstift exzessiv angesetzt werde, schloss die Europaabgeordnete.