MdEP
Christa Prets: EU-Präsidentschaft im Bereich Gleichstellung engagiert
Thema Frauenhandel unzureichend berücksichtigt
'Die österreichischen EU-Ratspräsidentschaft hat heute für
den Bereich Gleichstellung ein sehr ambitioniertes Programm mit vielen
Versprechen vorgelegt', so SPÖ-Europaabgeordnete Christa Prets zur
Präsentation des österreichischen Präsidentschaftsprogramms
durch Bundesministerin Maria Rauch-Kallat im Ausschuss für die Rechte
der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter des EU-Parlaments.
„Mit den Schwerpunkten Gender Mainstreaming im Gesundheitswesen
bzw. Frauengesundheit und dem Einsatz gegen traditionsbedingte Gewalt
an Frauen und deren Folgen werden zwei vordringliche Probleme angegangen.
Auch bezüglich der angekündigten Maßnahmen zur Verringerung
der geschlechtsspezifischen Einkommensunterschiede ist viel Erfolg zu
wünschen“, so Prets. Es stehe lediglich zu hoffen, dass sich
die heute präsentierten Punkte nach einer kritischen Bilanz zu Ende
der Ratspräsidentschaft nicht als leere Worthülsen erweisen.
Die Ratspräsidentschaft habe auch richtig erkannt, dass die Strukturfonds
der Union für Frauen und Männer gleichermaßen zugänglich
sein müssten, so Prets weiter. 'Bedauerlich ist aber, dass dem brennenden
europäischen Problem Frauenhandel durch die Ratspräsidentschaft
keine adäquate Beachtung zukommt. Die für März 2006 anberaumte
Konferenz zu Kinderhandel ist nicht ausreichend“, kritisiert Prets.
Dass die Konferenz auf verstärkte Sensibilisierung von Exekutive
und Behörden setze, sei als erster Schritt zu begrüßen.
Es seien aber laufend Aktionen insbesondere zur Bekämpfung des Frauenhandels
notwenig. „Hier wäre mehr Einsatz und Engagement von Seiten
der österreichischen Präsidentschaft gefragt. Wir brauchen nicht
nur einmalige nationale Alibiaktionen sondern eine EU-weite Koordinierung
und Maßnahmen“, schloss Prets.
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