MdEP Christa Prets:
Kampf dem Frauen- und Kinderhandel!
Erfolgreiche Abstimmung gegen die Kriminalisierung der Prostitution
und des Freiers
"Kampf gegen Frauenhandel muss europaweit unbedingt Priorität
haben. Die von schwedischen und teilweise französischen Kolleginnen
als einzige Lösung vorgeschlagene Kriminalisierung der Freier, halte
ich für einen völlig falschen Ansatz", sagte Christa Prets,
SP-Europaabgeordnete im Europäischen Parlament und Berichterstatterin
in dieser Frage nach der heutigen Abstimmung des Frauenausschusses zu
ihrem Initiativbericht, der sich mit der Prävention von Handel mit
Frauen und Kindern, die der sexuellen Ausbeutung ausgesetzt sind, auseinandersetzt.
"Trotz der unterschiedlichen Positionierung, wurde der Bericht einstimmig
angenommen. Ein Zeichen für die große Bedeutung des Themas",
freut sich Prets.
"Die Situation in Bezug auf Frauen- und Kinderhandel innerhalb der
Europäischen Union ist alarmierend. 600-800.000 Männer, Frauen
und Kinder werden jedes Jahr Opfer des Menschenhandels über internationale
Grenzen hinaus. Konkrete Schritte sind daher dringend notwendig",
Eine der Forderungen, um das Problem des Frauenhandels in den Griff zu
bekommen, sind Aufklärungs- und Sensibilisierungskampagnen, die aber
nicht nur in den Herkunftsländern, sondern auch in den Zielländern
stattfinden müssen. Hier plädiere ich u.a. für einen internationalen
Anti-Trafficking-Day mit einem dazugehörenden Logo, um die Aufmerksam
verstärkt diesem Thema zu widmen", schlägt Prets vor.
"Die Aussagen von Opfern sind extrem wichtig, wenn es darum geht,
die Täter zu verurteilen. Daher freut es mich, dass meine Forderungen
nach Aufenthaltsgenehmigungen für Frauen sowohl vor, während
und auch nach einem Prozess gegen Menschenhändler viel Unterstützung
gefunden hat. Gleichzeitig muss es auch zu einer Änderung der Visavergabepraktiken
kommen", fordert Prets.
Um für schwierige Aufgabe des Unterbindens des Menschenhandels gewappnet
zu sein, fordert Prets außerdem Ausbildungsoffensiven bei der Exekutive,
in Polizeischulen, in Sozialakademien, sowie Spezialisierungen in Schulen
und bei Richtern. Zusätzlich muss die Vernetzung der Exekutive in
den Grenzregionen verstärkt werden.
Entscheidend für ein gemeinsames Vorgehen in der Europäischen
Union werden außerdem gemeinsame Leitlinien für international
vergleichbare Daten und eine bessere einheitliche Datenerfassung sein,
auch und vor allem in den Grenzregionen. Dadurch können auch konkrete
Zielvorgaben erstellt werden, erklärt Prets. "Allgemein ist
zu sagen, dass nur ein einheitliches und integriertes Vorgehen auf allen
EU-Ebenen Erfolge beim Kampf gegen Menschenhandel - und im Speziellen
gegen Frauen- und Kinderhandel - bringen kann", meint Prets abschließend.
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