MdEP Christa Prets
und MdEP Mag. Jörg Leichtfried: Tierschutz darf nicht untergehen
Verbot von Wildtieren im Zirkus sollte Vorbildwirkung für andere
Länder haben
Von einer Vermischung verschiedener Themen sprechen die SPÖ Europaabgeordneten
Christa Prets und Jörg Leichtfried in einer Reaktion auf die Verwarnung
der EU Kommission gegen Österreich in Bezug auf das Wildtierverbot
im Zirkus. 'Das Auftrittsverbot von Wildtieren im Zirkus, das von der
Kommission nun kritisiert wird, dient dem Schutz der Tiere. Ein gegeneinander
Ausspielen von Dienstleistungsfreiheit und Tierschutzgesetz ist kontraproduktiv',
kritisiert Prets.
Neben Österreich gibt es auch andere Länder, in denen das Auftreten
von Wildtieren im Zirkus zumindest teilweise verboten ist, unter anderem
Finnland und Schweden. 'Statt die positive Vorreiterrolle Österreichs
auf diesem Gebiet anzuerkennen und darauf zu drängen, dass dieses
Beispiel innerhalb der Europäischen Union Schule macht, werden von
der Kommission Maßnahmen gesetzt, die einen Rückschritt bedeuten
würden', so Prets. Jörg Leichtfried unterstützt diese Position,
indem er meint: 'Gerade weil dieses Thema innerhalb der EU so umstritten
ist, ist es unverständlich, warum die Kommission hier unbedingt ihren
Standpunkt durchsetzen möchte. Das ist leider wieder einmal ein klarer
Fall von Überregulierungswut, bei der die Anwendung des Subsidiaritätsprinzips
sinnvoller wäre.'
'Mit dem österreichischen Tierschutzgesetz, das Wildtiere im Zirkus
verhindert, wurde ein Schritt in die richtige Richtung gesetzt. Denn auch
aus der Sicht des Artenschutzes ist ein Auftreten von Wildtieren in Zirkussen
nicht mehr tragbar. Daher sollte das österreichische Gesetz als Vorbildwirkung
für alle Länder der Europäischen Union herangezogen werden',
fordert Leichtfried.
Dem Argument, dass der klassische Zirkus als Jahrhunderte alte Tradition
immer auf der Arbeit mit Tieren basiere, kann Prets ebenfalls nichts abgewinnen.
'Erstens zeigen mittlerweile viele Beispiele, dass der Zirkus auch ohne
Wildtiernummern attraktiv sein kann und zweitens müssen in erster
Linie der Schutz und das Wohl der Tiere im Vordergrund stehen. Weder das
Wohl noch der Schutz sind in einem Zirkus, in dem keine artgerechte Haltung
möglich ist, gegeben', so Prets. 'Obwohl die Abstimmung am 13. Oktober
zum Thema 'Zirkus - ein Teil Europas', trotz des Einsatzes der SPÖ
Delegation leider nicht das gewünschte Ergebnis gebracht hat, werden
wir uns weiter dafür einsetzen, dass Zirkusse ohne Wildtiervorführungen
auskommen', meint Leichtfried abschließend.
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