MdEP
Christa Prets zu Frauenhandel: International vergleichbare Statistiken
erforderlich
'Weltweit sind 80 Prozent der von Menschenhandel betroffenen Personen
Frauen. Mehr als zwei Drittel dieser Frauen werden mit dem Ziel der sexuellen
Ausbeutung `gehandelt`. Bedingt durch die Illegalität kann man von
keinen absoluten Zahlen sprechen, es muss mit einer erschreckend hohen
Dunkelziffer gerechnet werden. Bislang liegen auch nur unbefriedigende
Statistiken vor, die aufgrund ihrer unterschiedlichen Zugänge innerhalb
der EU-Staaten kaum eindeutig vergleichbar sind'. Dies erklärte die
SPÖ-Europaabgeordnete Christa Prets gestern in einer Rede bei einer
von der britischer Ratspräsidentschaft und EU-Kommission in Brüssel
einberufenen Konferenz zur Bewältigung des Menschenhandels. Prets
ist Berichterstatterin des EU-Parlaments zum Thema Menschenhandel.
'Die EU benötigt endlich einheitliche Datenerfassungs-Systeme, um
bei der Bekämpfung dieser Ausbeuterei auf quantitativ verlässliche
Erhebungen zurückgreifen zu können“, so Prets. Weiters
forderte die EU-Abgeordnete europaweit die rasche Implementierung nationaler
Aktionspläne, die sich mit Themen wie Prävention, Opferschutz
oder Strafverfolgung auseinandersetzen. Diese müssten zeitlich wie
inhaltlich aufeinander abgestimmt werden und mit einem gesamteuropäischen
Aktionsplan gegen Menschenhandel akkordiert werden. Jeder EU-Mitgliedstaat
müsse auch einen eigenen Finanzrahmen für den Einsatz gegen
Frauen- und Kinderhandel aufstellen und die Budgets entsprechend dotieren.
Christa Prets begrüßte eine Reihe weiterer Vorschläge,
die im Rahmen der Konferenz präsentiert wurden. So vor allem die
Einrichtung eines internationalen Expertenpools. Weiters die Intensivierung
der Zusammenarbeit mit Drittstaaten und den effizienteren Einsatz der
EU-Polizeibehörde Europol sowie von Eurojust, der Behörde für
staatsanwaltschaftliche Kooperation. „Frauenhandel ist eine moderne
Form der Sklaverei, die auf der Ausnützung von sozialen Zwangslagen
basiert und in engstem Zusammenhang mit organisierter Kriminalität
steht“, betonte Prets abschließend.
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