MdEP
Christa Prets: Zirkus als Teil der Kultur Europas anerkennen
Reformen dringend notwendig
'Der Zirkus muss europaweit als Teil der europäischen Kultur anerkannt
werden und nicht wie in einigen Ländern nur als Geschäftstätigkeit',
so die SPÖ-Europaabgeordnete Christa Prets heute in Brüssel.
Im Plenum des EU-Parlaments erfolgte heute die Abstimmung über einen
Bericht des Kulturausschusses zur Sicherung der Zukunft des Zirkus in
der EU.
Einhergehend mit dieser Aufwertung soll auch die Mobilität von Zirkussen
innerhalb Europas gefördert werden. 'Dazu müssen die unterschiedlichen
Sicherheitsvorschriften innerhalb der EU für Zirkusse, die grenzüberschreitend
tätig sind, vereinheitlicht werden. Um den oft langwierigen und mit
hohen Kosten verbundenen administrativen Aufwand der Zirkusse für
Genehmigungen und Lizenzen zu erleichtern, braucht es gemeinsame konkrete
Maßnahmen und Vorgaben', so die Europaabgeordnete.
Die permanente Mobilität des Zirkus-Personals erschwere für
deren Kinder den Zugang zu Bildung. Es seien daher, betont Prets, Kooperationsmechanismen
zwischen den Mitgliedstaaten einzuführen. Nur so könne eine
angemessene Erziehung und Ausbildung erleichtert werden. Außerdem
müsse europaweit die berufliche Ausbildung der Zirkusschulen anerkannt
und unterstützt werden.
Prets: 'Auch die bestehenden komplizierten rechtlichen Umstände für
Künstler mit oft kurzfristigen Arbeitsverträgen müssen
beseitigt werden. Die Möglichkeit der Ausstellung einer Aufenthaltserlaubnis
von bis zu zwölf Monaten ist daher zu prüfen.' Begleitend sollte
unbedingt aber jedweder Missbrauchsanfälligkeit einer solchen Möglichkeit
zum Zwecke des Menschenhandels vorgebeugt werden.
Umstritten bleibt das Thema der Verwendung von Tieren im Zirkus: die Mehrheit
des EU-Parlaments hat sich dafür ausgesprochen. Die Delegation der
SPÖ-Abgeordneten aus Österreich dagegen.
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