MdEP
Christa Prets: Jugendschutz in Informationstechnologie verstärken
Selbstregulierung reicht nicht aus
'80 Prozent der Jugendlichen in Österreich nutzen das Internet, 50
Prozent davon sind fast täglich im Netz. Die Zahl der im Web kursierenden
pornografischen Seiten wird derzeit auf rund 260 Millionen geschätzt',
erklärt SPÖ-Europaabgeordnete Christa Prets die Hintergründe
eines heute im Straßburger Plenum abgestimmten Berichts, der einen
besseren Schutz Jugendlicher vor gefährdenden und illegalen Inhalten
fordert.
'Bedauerlicherweise steht bislang das Geschäftsinteresse der Anbieter
über dem Schutz Jugendlichen', so Prets am Mittwoch im EU-Plenum.
Die Forderung nach Selbstregulierung reiche nicht mehr aus. Der Bericht
fordere daher den Ausbau von Filtersystemen, die den Zugang zu rassistischen,
pornografischen Bildern und Gewaltszenen erschweren bzw. unmöglich
machen. 'Eine europäische Hotline soll eingerichtet werden, die es
ermöglicht, Informationen über bestehende Filtersysteme zu sammeln',
erklärte Prets. Neben den politischen Verantwortungsträgern
und den Eltern solle vor allem die Industrie unternehmerische Verantwortung
zeigen.
Weiters schlägt das Europäische Parlament den Domänennamen
'.KID' vor, der Usern aufzeigt, dass es sich um kindergerechte Inhalte
handelt. 'Eine weitere erhobene Forderung des Parlaments ist das Recht
auf Gegendarstellung bei Behauptung falscher Tatsachen für alle neuen
elektronischen Kommunikationsmittel, insbesondere das Internet. Jedoch
soll hier gesondert auf die Art des Mediums und die Medienfreiheit geachtet
werden', schloss Prets.
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