MdEP
Christa Prets: Neue EU-Fernsehrichtlinie muss Medienpluralismus thematisieren
EU-Parlament besorgt über Medienkonzentration in Europa'
Die Quotenvorgaben der Richtlinie 'Fernsehen ohne Grenzen' müssen
unbedingt eingehalten werden', betonte SPÖ-Europaabgeordnete Christa
Prets heute am Rande der Plenarsitzung des EU-Parlaments in Strassburg.
'Der europäische Filmmarkt weist eine problematische Tendenz auf.
Er besteht zu 26 Prozent aus europäischen, bzw. zu 71 Prozent aus
US-Filmen. Der Anteil der von Fernsehanstalten unabhängigen Produktionen
ist in Europa innerhalb von vier Jahren um rund vier Prozent zurückgegangen.'
Die Richtlinie 'Fernsehen ohne Grenzen' fordert die Fernsehsender auf,
im Rahmen des Möglichen den Hauptteil ihrer Sendezeit europäischen
Produktionen, bzw.mindestens 10 Prozent ihrer Sendezeit (bzw. 10 Prozent
ihres Budgets) europäischen Werken von Herstellern zu widmen, die
von den Fernsehanstalten unabhängig sind.
Prets: 'Um den Vertrieb europäischer Werke zu unterstützen,
fordern die Abgeordneten mehr Koproduktionen in der EU und gemeinsame
Marketingstrategien. Hinsichtlich der Umsetzung der Quotenvorgaben wird
die Kommission auch erneut aufgefordert, ein Grünbuch zur Abschwächung
der Medienkonzentration vorzulegen. Medienkonzentration schadet der Demokratie
und bedroht die Gefahr für die kulturelle Vielfalt'. Das EU-Parlament
sei daher besorgt über die Tendenz zur extremen Kommerzialisierung
des audiovisuellen Sektors. Dienste auf diesem Sektor müssten daher
unbedingt aus der geplanten
EU-Dienstleistungsrichtlinie herausgenommen werden, schloss Prets.
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