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MEP Christa Prets: Alarmierende Prostitutions-Dunkelziffern in Österreich

Soziale Eingliederung und Kampf gegen Frauenhandel gefordert

Bei einer Projektpräsentation des europäischen Frauenförderprogramms EQUAL in Brüssel wies heute SPÖ-Europaabgeordnete Christa Prets, Mitglied des Frauenausschusses, auf die alarmierenden Dunkelziffern im Prostitutionsgewerbe in Österreich hin. An der Präsentation nahmen unter anderem die österreichischen Organisationen SILA (Beratungszentrum für Prostituierte), sowie LEFÖ (Lateinamerikanische emigrierte Frauen in Österreich) teil.

"In Österreich ist Prostitution legal. Deshalb müssen den in diesem Gewerbe beschäftigten Frauen die selben arbeitsrechtlichen Bedingungen garantiert werden wie anderweitig Beschäftigten. Dafür ist eine umfassende Registrierung erforderlich – leider sprechen die hohen Dunkelziffern in Österreich dagegen", betont die Europaabgeordnete. In Wien etwa liege die Zahl der Prostituierten schätzungsweise zwischen 4000 und 5000, davon seien nur 600 bis 700 von der Polizei erfasst.

Prets: "Als Steuerzahlerinnen steht ihnen auch das Recht auf eine Krankenversicherung zu, ohne lange und kompliziert ihre Ansprüche in gesonderten Versicherungswegen geltend machen zu müssen". Zudem müsse die soziale Eingliederung der Betroffenen stärker gefördert werden. Es sei auch zu berücksichtigen, dass vom ansteigenden Frauenhandel derzeit jährlich rund 700.000 Frauen und Kinder betroffen sind. "Es ist daher eine verstärkte grenzüberschreitende Zusammenarbeit erforderlich, um diesen menschenverachtenden Handel einzudämmen. Dies würde auch zu einer Abnahme der Zahl der 'Illegalen' führen. Vor allem bei der Armutsbekämpfung in den Herkunftsländern dieser Frauen müsste in diesem Zusammenhang angesetzt werden", so Prets abschließend.