MEP Christa Prets:
Qualität und Medienpluralismus im Rundfunk EU-weit sichern
'In Anbetracht zunehmend globaler Eigentümerstrukturen in der Medienlandschaft
gilt es politische Rahmenbedingungen zur Sicherung von Qualität und
redaktioneller Freiheit in öffentlichen wie privaten Rundfunk-Anstalten
zu schaffen', so SPÖ-Europaabgeordnete Christa Prets heute bei einer
Konferenz von Medienexperten in Vilamoura, Portugal, zum Thema 'Audiovisuelle
Politik in der EU'.
'Die Konzentration der Fernsehanstalten Italiens unter Premier und Medienzar
Berlusconi, wo regierungskritische Journalisten mit beruflichen Konsequenzen
zu rechnen haben, muss der EU Warnung sein', so die Kultursprecherin der
SPE-Fraktion Christa Prets. Die sozialdemokratische Fraktion des Europäischen
Parlaments werde daher politisch weiter Druck ausüben, damit in der
Europäischen Union künftig die Trennung von wirtschaftlicher
und politischer Medienmacht zumindest in öffentlich-rechtlichen Medien
gewährleistet sei. In diesem Zusammenhang verwies Prets auf die Grundrechte-Charta
der neuen EU-Verfassung. In dieser sei festgehalten, dass die medienpolitische
Verantwortung bei den EU-Mitgliedsstaaten liegt, aber dort wo Grundrechte
verletzt werden oder gefährdet sind, übergeordnete Schutzmechanismen
greifen müssen.
Im Europäischen Parlament werde man sich weiters um eine baldige
Revision der gegenwärtigen EU-Richtlinie 'Fernsehen ohne Grenzen'
bemühen. 'Konkret geht es darum, dass künftig auch die digitalen
Medien unter den Geltungsbereich dieser Richtlinie fallen. Somit würden
die Verpflichtung zum Schutz von Minderjährigen sowie der Bildungs-,
Informations- und Unterhaltungsauftrag des öffentlich-rechtlichen
Fernsehens auch für die neuen Medien und Technologien des
21. Jahrhunderts gelten', so die Europaabgeordnete abschließend.
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