MEP Christa Prets:
Rumänien ist auf gutem Weg, verstärkte Zusammenarbeit wichtig
Im Rahmen einer internationalen Konferenz mit dem Titel 'Rumänien
als zukünftiges Mitglied der Europäischen Union', veranstaltet
von der Bank Austria - Creditanstalt, dem Renner-Institut und dem Institut
für Donauraum und Mitteleuropa (IDM), hielt die SPÖ-EU-Abgeordnete
Christa Prets fest, dass sich Rumänien auf einem guten Weg befinde.
Die Beitrittsverhandlungen seien im Moment im Endspurt, es gebe aber noch
einige Problemfelder zu klären. Ob der Termin Ende 2004 halten werde,
sei aber nicht klar, so Prets.
Prets erläuterte die Formen der Zusammenarbeit zwischen dem Europäischen
Parlament und den nationalen Parlamenten der Beitrittskandidaten und hob
hervor, dass es mit Rumänien bereits seit 1995 solche Gespräche
gebe.
Auch der Bericht der Kommission habe gezeigt, dass es noch drei Bereiche
in den Beitrittsverhandlungen gebe, die man genau beobachten sollte. Dies
seien der Bereich Justiz und innere Angelegenheiten. 'Rumänien hat
in den letzten Jahren eine Menge neuer und guter Gesetze erlassen. Bei
der Umsetzung in die Realität zeigt sich aber, dass es noch Probleme
gibt', hob Prets hervor. Ein konkretes Problemfeld in diesem Bereich sei
die Korruption, die auch die Förderungen der EU in den Jahren 2005
und 2006, also noch vor dem Beitritt, gefährden würden.
Die Situation der Roma in Rumänien müsste auch noch weiter diskutiert
werden, allerdings handle es sich dabei um ein Thema, dass auch die gesamte
Europäische Union betreffe. 'In Europa leben circa vier Millionen
Roma. Das ist kein Problem der einzelnen Länder, sondern der gesamten
Union', argumentierte Prets. Es sollten Wege zur Integration der Roma
gefunden werden, die es diesen erlauben, weiter an ihren Traditionen festzuhalten
und von den Roma selbst getragen würden. Ein wichtiger Schritt zur
Verbesserung der Situation sei der Ausbau der Bildung für diese Volksgruppe.
Ein weiteres Problemfeld sei weiter der Frauen- und Kinderhandel, wo Rumänien,
trotz großer Anstrengungen immer noch eines der betroffensten Länder
sei. Dies seien aber auch Probleme, wo die Europäische Union Mithilfe
anbieten würde. 'Das ist ein Problem, an dem wir alle gemeinsam arbeiten
müssen', so Prets. Rumänien befinde sich auf einem guten Weg,
allerdings bedürfe es weiter einer verstärkten Zusammenarbeit.
In der Frage der Kinderrechte sei Rumänien ebenfalls auf einem guten
Weg, aber auch hier gelte, dass man gemeinsame Projekte fördern sollte.
Aspekte, denen man weiter verstärktes Augenmerk widmen solle, seien
die Umweltfrage in Rumänien. Hier gelte, dass, ebenso wie bei den
zehn neuen Mitgliedsländern, eine Übergangsphase nötig
sei. 'In zwei, drei Jahren auf unserem Niveau zu sein wird nicht gehen.
Man sollte aber jährlich konkrete Fortschritte erkennen können',
so Prets. Auch die Medienkonzentration solle man weiter beobachten, dies
gelte aber auch für Mitglieder der EU. 'Wir wollen nicht, dass die
ökonomische, politische und mediale Macht in einer Hand sind', führte
Prets aus.
Ob man, wie von der Kommission vorgesehen, in den nächsten zwei Monaten
zu einem Abschluss der Verhandlungen kommen könne sei unklar, so
Prets. 'Es soll aber nicht das große Problem sein, wenn man im Februar
oder März 2005 abschließt', sagte Prets abschließend.
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