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Europäisches Parlament unterstützt mit großer Mehrheit Unisex-Richtlinie


Prets: EP-Annahme des Vorschlags für Richtlinie von Europäischen Ministern ernst zu nehmen

"Das Europäische Parlament hat sich klar dafür ausgesprochen, dass das Geschlecht nicht mehr für die Berechnung unterschiedlicher Versicherungsprämien hergenommen werden darf. Ungerechtfertigt überhöhte Prämien aufgrund des Geschlechts sind schlichtweg diskriminierend" so Prets, SP-Europaabgeordnete anlässlich der Abstimmung im EP und erfolgreiche Berichterstatterin zu den Unisextarifen. Prets weiter, "die Sozial- und Wirtschaftsminister und auch unsere Frauenministerin Rauch-Kallat sollen die Botschaft der BürgervertreterInnen im Hohen Haus ernst nehmen, das sich mehrheitlich dafür ausgesprochen hat, dass Geschlecht kein objektiver Faktor ist".

"Versicherungsgrundsätze wie statistische Daten zur Lebenserwartung sind nicht objektiv, nur weil sie bisher immer akzeptiert worden sind". Für die Berechnung der unterschiedlichen Prämien werde im Moment lediglich ein durchschnittlicher Wert der Lebenserwartung herangezogen. "Nicht einberechnet werden zum Beispiel grobe regionale Unterschiede in der Lebenserwartung. Prognosen, die für die Zukunft eine höhere Lebenserwartung für Männer voraus sagen, werden ebenfalls ausgeklammert."

Familienpolitik unserer Regierungen kann sich sicherlich nicht dadurch auszeichnen, dass Frauen bei privaten Krankenversicherungen bis zu einer 50%ig höheren Prämie bezahlen. Es sei unakzeptabel und diskriminierend, die bei einer Geburt anfallenden Kosten in die Prämienberechung miteinzubeziehen. "Einerseits beklagt die schwarz-blaue Bundesregierung mit inakzeptablen Aussagen die niedrige Geburtenraten, andererseits will sie Frauen fürs Kinderkriegen bestrafen".

50 Jahre erfolgreiche Frauenpolitik der Europäischen Union dürfe nicht durch Schüren von Ängsten der Wirtschaftsbranche für eine finanzielle Höherbelastung unserer Bürger und Bürgerinnen zerstört werden. Eine Belastung, die bei Frauen bisher immer verheimlicht wurde. "Ich hoffe, die Minister werden sich dessen bewusst, dass die Versicherungslobby sehr einseitig und gegen jeden neuen Ansatz gearbeitet hat." Die entscheidende Abstimmung wird im Ministerrat am 6. Juni fallen. "Eine Mehrheit für die Unisex-Richtlinie wäre ein Meilenstein in Richtung Gleichstellung von Frau und Mann", so Prets abschließend.