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Früherkennung rettet Leben


Neues Brustkrebsvorsorgeprojekt im Burgenland


Eisenstadt (BLMS) – Gesundheitslandesrat Dr. Peter Rezar und die Frauenreferentin der Burgenländischen Landesregierung, Verena Dunst, präsentierten heute in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der Abgeordneten zum Europäischen Parlament, Christa Prets, im Rahmen der Initiative "Hauptsache Gesund" das Vorsorgeprojekt "Selbstuntersuchung der Brust". Ziel dieser Maßnahme ist es, die Aufmerksamkeit für das Thema Brustkrebs bei Frauen jeden Alters zu steigern, bewusstseinsbildend zu wirken und die Eigenverantwortung zu stärken. ****

"Es ist ein erklärtes Ziel der burgenländischen Gesundheitspolitik neben den zahlreichen laufenden Gesundheitsprojekten den Menschen bewusst zu machen, dass sie auch einen Beitrag zur Erhaltung der eigenen Gesundheit leisten können, indem sie rechtzeitig vorsorgen. Es ist  wichtig, die Menschen bei der praktischen Umsetzung ihrer theoretischen guten Vorsätze zu unterstützen und das Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem eigenen Körper zu stärken", betonte Dr. Rezar.

670 Frauen erkranken jährlich im Burgenland an Krebs, 170 davon - also 25% - an Brustkrebs. Damit ist Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Rund 50 Frauen verlieren jährlich den Kampf gegen diese Krankheit. Wird der Brustkrebs rechtzeitig erkannt, ist er sehr gut zu behandeln, aber es ist notwenig, dass die Frauen dieser Früherkennung eine Chance geben.

Landesrätin Verena Dunst: "Die angeleitete Selbstuntersuchung, wie sie das Projekt vorsieht, vermittelt der Frau überdies eine größere Sensibilität für den eigenen Körper. Diese positive Zuwendung sich selbst gegenüber hat eine heilsame Wirkung." Im Rahmen des Projektes sollen die Frauen die Selbstuntersuchung der Brust erlernen. Silikon-Tastmodelle unterstützen den Einstieg in das systematische Abtasten der eigenen Brust. In allen Bezirksvororten sind in Kooperation mit dem Frauenbüro des Landes Informationsveranstaltungen geplant. Die erste davon findet am Dienstag, den 30. März 2004, um 19.00 Uhr, in Eisenstadt, im Gasthof Ohr statt.

Das Thema Brustkrebsvorsorge ist aber auch ein wichtiger Teil der allgemeinen Gesundheitsvorsorge. Mit verschiedenen Aktionen wollen die Europäische Union, das Land Burgenland, die Sozialversicherungsträger, engagierte Ärztinnen und Ärzte Frauen für dieses Thema sensibilisieren und Werbung für das Vorsorgen machen. Der Ausschuss für die Rechte der Frau und Chancengleichheit des Europäischen Parlaments hat als Reaktion auf einen Bericht über Brustkrebs in der Europäischen Union im April des Vorjahres einen Entschließungsantrag verabschiedet. Die Mitgliedsstaaten der EU werden aufgefordert, die Bekämpfung von Brustkrebs zu einer gesundheitspolitischen Priorität zu machen und effektive Strategien für eine bessere Vorsorge, Früherkennung, Diagnose, Behandlung und Nachsorge zu entwickeln und umzusetzen.

Dazu MEP Christa Prets: "Ziel dieser Maßnahmen ist es, die Anzahl der Brustkrebstoten innerhalb der der EU bis zum Jahr 2008 um 25% zu reduzieren. Um dies zu erreichen wird ein flächendeckendes Mammographie-Screening gefordert." Die Staaten sollen ehestmöglich allen Frauen zwischen dem 50. und mindestens 69. Lebensjahr diese Vorsorgemöglichkeit im Abstand von zwei Jahren anbieten. Für diese Untersuchungen sind weit reichende Qualitätsstandards formuliert. Unter anderem sollen diese nur in dazu vorgesehenen, zentralen Einrichtungen stattfinden. Weiters ist vorgesehen, jede Mammographie von zwei Radiologen beurteilen zu lassen. Im Verdachtsfall sollen dabei die Folgediagnostik und die Behandlung in einem interdisziplinären Brustzentrum stattfinden.