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Prets: Uneingeschränkte Garantie der Menschenrechte für afghanische Frauen gefordert

Für Mädchen noch immer Zugang zu Schulen verwehrt

"In Afghanistan ist das Taliban-Regime zwar beseitigt, dennoch wird die weibliche Identität grob missachtet. Die internationale Gemeinschaft muss alles daransetzen, um die Befreiung und die gesellschaftliche Integration der afghanischen Frauen voranzutreiben“, erklärte SP-EU-Abgeordnete Christa Prets heute in Straßburg.

In einer offiziellen Stellungnahme zu den Zukunftsperspektiven Afghanistan drängt das Europäische Parlament auf die Einhaltung des Gleichheitsartikels, der in der jüngst verabschiedeten Verfassung festgeschrieben wurde.

„Laut der afghanischen Magna Charta stehen je zwei Parlamentssitze pro Provinz Frauen zu. Ein erfreulicher Ansatz! Allerdings ist die Verwirklichung dieses Artikels genau zu beobachten, da den Frauen besonders in den ländlichen Gebieten noch immer ihre Grundrechte verweigert werden“, sorgt sich Christa Prets.

Das Parlament fordert daher die EU-Kommission auf, 20 Prozent der Unterstützung für den Wiederaufbau für frauenspezifische Maßnahmen mit den Schwerpunkten Bildung und berufliche Förderung bereit zu stellen. "Rund 90 Prozent Analphabetinnen sind mit einer demokratischen Gesellschaft nicht vereinbar. Noch immer verwehren konservative und fundamentalistische Kräfte den Mädchen den Zugang zu Schulen. Dies zum Teil mit terroristischen Methoden“, kritisiert Prets.

"Das Ablegen der Burka bedeutet für die Frauen nicht gleichzeitig das Ende ihrer Unterdrückung und Erniedrigung. Die Einhaltung der unveräußerlichen Menschenrechte, der Respekt der menschlichen Würde sowie die Gleichstellung von Frau und Mann in Politik, Beruf und Gesellschaft sind Maßstäbe für eine Demokratie. Afghanistan wird sich bemühen müssen, die Verfassung in die Praxis umzusetzen, um als demokratischer Rechtsstaat angesehen zu werden“, fasst Prets zusammen.