MEP Christa Prets betont Wichtigkeit der 
      Unterstützung für Roma Burgenländische 
        ROMA-Vertreter präsentieren in Brüssel ihr Modell bei Podiumsdiskussion 
        und Ausstellung über Integration in Österreich und Europa 
         
        Auf Initiative der SPÖ-Delegation im Europäischen Parlament 
        und unter der Federführung von Delegationsleiter Hannes Swoboda und 
        der burgenländischen EU-Abgeordneten Christa Prets wurde gestern 
        im Europäischen Parlament in Brüssel die Ausstellung "Roma 
        Policies in Austria, the European Union and beyond" eröffnet. 
        An der Podiumsdiskussion nahmen neben europäischen Roma-Vertretern 
        der Vorsitzende des Kulturvereins österreichischer Roma Rudolf Sarközi, 
        die Leiterin der Volkshochschule der Burgenländischen Roma Tina Nardai 
        und der Historiker Gerhard Baumgartner teil. Sie beschrieben die Situation 
        der Roma im Burgenland im internationalen Vergleich und stellten ihren 
        Lösungsansatz der Romaproblematik dar. "In Österreich sind 
        Roma seit 1993 als Volksgruppe anerkannt. Aber es ist bedauernswert, dass 
        erst durch ein tödliches Attentat auf vier Roma im Jahr 1995 ein 
        allmähliches Umdenken in der Bevölkerung einsetzte", sagte 
        EU-Abgeordnete Christa Prets. Gerade daher sei, so Prets weiter, die Unterstützung 
        der Roma durch Institutionen wie der Verein Roma Oberwart, der Kulturverein 
        österreichischer Roma und die VHS der Burgenländischen Roma 
        überaus wichtig. 
         
        "Mit der Podiumsdiskussion über die österreichischen Erfahrungen 
        im Zusammenhang mit der Volksgruppe der Roma und Sinti möchte die 
        österreichische Delegation der Sozialdemokraten zweierlei leisten: 
        Auf das Integrationsproblem einer der größten Volkgruppen in 
        Europa aufmerksam machen und gleichzeitig die österreichischen Erfahrungen 
        der Sinti und Roma im Zusammenhang mit der europäischen Integration 
        darstellen. Denn Europa muss nicht nur eine Politik für Sinti und 
        Roma betreiben, sondern diese vor allem mit ihnen gemeinsam entwickeln 
        und umsetzen", erläutert Swoboda das Engagement der SP-Europaabgeordneten. 
         
        „Die Herausforderung und Aufgabe für Europa sind enorm“, 
        unterstrich Christa Prets. In Europa leben rund 8 Millionen Roma und Sinti, 
        davon 70 Prozent in Zentral- und Osteuropa sowie am Balkan. Prets: "Die 
        gesellschaftliche Integration dieser Minderheiten ist angesichts der EU-Erweiterung 
        am 01. Mai 2004 sowie der folgenden Erweiterungsschritte ein entscheidender 
        Faktor." Ziehe man zusätzlich die demographische Entwicklung 
        in Betracht, so könne die Antwort für die Zukunft nur heißen: 
        "Mehr Chancen durch bessere Bildungsmöglichkeiten, zusätzliche 
        Ausbildungsangebote und mehr Arbeitsplatzinitiativen." 
         
        Deshalb fordern beide Europaabgeordneten eine umfassende Volksgruppenpolitik, 
        die Ausgrenzung und Benachteiligung entschieden bekämpft. Diese Politik 
        müsse nationale, regionale und lokale Maßnahmen anregen, unterstützen 
        und ergänzen. "Und selbstverständlich muss die Mitwirkung 
        der Roma und Sinti selbst einen besonderen Stellenwert haben", betont 
        Swoboda. 
         
        Die Ausstellung "Roma Policies in Austria, the European Union and 
        beyond" umfasst Schautafeln von Rudolf Sarközi über die 
        Situation der Roma im Burgenland und die Wanderausstellung ROMA 2000, 
        die von einer CD-Rom über einen Computer zugänglich ist. Nach 
        der Eröffnung hatten die Mitglieder und Mitarbeiter des Europäischen 
        Parlaments bei burgenländischem Wein der Familie Ackerl aus Kleinhöflein 
        Gelegenheit zu Gesprächen mit den Roma-Vertretern. 
         
        Die Ausstellung ist noch bis zum Abend des 29.01.2004 im Europäischen 
        Parlament in Brüssel zu besichtigen. 
       
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