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Prets: Europäisches Parlament gegen Genitalverstümmelung an Frauen

Wien (SK) Nach Angaben der WHO erleiden jährlich zwei Millionen Frauen die Praktik der Genitalverstümmelung. In Europa schätzt man die Opfer auf 60.000, die Zahl der gefährdeten Frauen soll bei 20.000 liegen. "Die alarmierenden Zahlen haben mich veranlasst, am 30. September einen Runden Tisch zum Thema 'Genitalverstümmelung' im Europäischen Parlament zu organisieren, an dem unter anderem SPÖ-Europaabgeordnete Karin Scheele und SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende
Barbara Prammer teilnehmen werden", erklärt SPÖ-Europaabgeordnete Christa Prets, Mitglied des Frauenausschusses im EP, am Dienstag gegenüber dem Pressedienst der SPÖ. ****

Ziel des Runden Tisches sei die fortführende Sensibilisierung von Interessenvertretungen und von Beamten der EU-Kommission. Da Genitalverstümmelung nicht mehr nur ein Problem der afrikanischen Länder sei, werde es immer wichtiger, ExpertInnen, Europäische BürgervertreterInnen und afrikanischen Frauen auf europäischer Ebene zu vernetzen, so die Europaabgeordnete.

Hauptthema des bereits zum zweiten Mal stattfindenden informellen Treffens werden die Vorbereitung des "Internationalen Tages Null Toleranz für Genitalverstümmelung" und mögliche finanzielle Unterstützungen und Beihilfen der EU sein. "Das neue EU-Programm Daphne II zur Bekämpfung der Gewalt an Frauen berücksichtigt erstmals die Problematik der Genitalverstümmelung. Durch die Verlängerung und Erhöhung des Daphne-Programms ist bereits ein richtiges Zeichen gesetzt
worden", so die Europaabgeordnete.

Prets abschließend: "Genitalverstümmelung ist ein Akt der Gewalt an Frauen. Die Rechte der Frau und insbesondere das Grundrecht auf Unverletzlichkeit der Person und ihrer körperlichen und geistigen Gesundheit darf weder im Namen von Kulturen, traditionellen Bräuchen und schon gar nicht mit religiösem Fanatismus gerechtfertigt werden."